Ein ungewöhnliches Buch
Ich fand es verwirrend, dieses Buch zu lesen. Lange Zeit fehlte der berühmte rote Faden, den es erst gegen Ende der Geschichte gab, ganz entsprechend der Ankündigung auf der Buchrückseite. Deshalb habe ich über weite Abschnitte hinweg das Thema nicht verstanden. Erst nach und nach dämmerte es mir, dass es um bei Ende des Zweiten Weltkriegs ins Ausland transferierte Nazigelder geht, die in der Gegenwart über Seilschaften ihren Weg zurück in die (neutrale!) Schweiz gefunden haben, wo sie von entsprechenden Gruppierungen zur Verbreitung ihres unrühmlichen Gedankenguts benutzt werden sollen. Das alles wird uns anhand einiger weniger Personen dargebracht, die allesamt etwas schrullig sind. Es geht der Autorin offenbar darum, auf die Gefahren hinzuweisen, die vom Totschweigen der nationalsozialistischen Vergangenheit auch der Schweiz ausgehen. Die gesamte Atmosphäre in der Geschichte ist düster und unheilvoll. Zwei Gesichtspunkte sollte man bei der Lektüre stets im Hinterkopf behalten, auf die auch eine der Protagonisten hinweist: Nichts läuft je ins Leere, sondern alles ist miteinander verbunden; ein kleiner Stein kann eine große Lawine unaufhaltbar ins Rollen bringen.