Hinterlässt mich nachdenklich

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smilingkatinka Avatar

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Paulo Coelho mag man oder man mag ihn nicht. Ich glaube, ein Zwischending gibt es bei ihm nicht. ich mag seine Bücher sehr gerne und habe mich daher auf diese Leseprobe gefreut.

Vor den Toren Jerusalems stehen die Kreuzritter. Doch nicht jeder schürt seine Waffen. Eine Gruppe Männer und Frauen versammelt sich um einen Kopten, der mit ihnen einen großen Schatz teilt. Die Antworten auf die Fragen des Lebens.

wer nun einen spannenden Roman erwartet, wird enttäuscht. Es handelt sich vielmehr um wichtige Fragen und die langen Antworten des Kopten. Wer sich auf dieses Buch jedoch einlässt, bekommt Denkanstöße. So geht es jedenfalls mir. Um das einwenig zu verdeutlichen, folgen hier einige Sätze, die ich besonders schön oder besonders bedenkenswert halte. Da ich aber zu blöd war, mir die Stellen rauszuschreiben, kann es sein, dass ich die besten gerade übersehe.

Über die Niederlage: "Das Schlimmste ist, zu fallen und nicht wieder auf die Füße zu kommen.
Besiegt ist nur, wer aufgibt. Alle anderen sind siegreich." (Seite 28,29)

Ein Satz, den man so oder so ähnlich doch so oft hört und der immer wieder vergessen wird.

Zur Niederlage gibt es kaum einen Satz. Da regt der ganze Text zum nachdenken an:" Wehe denen, die nie besiegt wurden! Sie werden
im Leben niemals Sieger sein." (Seite 35)

Zum allein sein gefällt mir gleich der Beginn. Gebe ich meinem Partner wirklich genug Freiraum? :" Wenn du nicht allein sein kannst, wird die Liebe nicht lange an deiner Seite verweilen.
Denn auch die Liebe braucht Ruhezeiten, damit sie durch den Himmel reisen und sich auf andere Weise offenbaren kann." (seite 39)

Zum Sex: Aber etwas zu empfangen ist
auch ein Akt der Liebe: zuzulassen, dass der andere
Mensch uns glücklich macht – und dass dies
ihn ebenfalls beglückt.
(S 98)

Zum Erfolg:
"Wenn man jeden Abend beim Einschlafen mit
sich im Reinen ist – das ist Erfolg."
(S 129)

Zur Angst:
Die Bangigkeit des Herzens ist dem Menschen
angeboren. Und da wir sie niemals werden beherrschen
können, müssen wir lernen, mit ihr zu
leben – so wie der Mensch gelernt hat, mit Unwettern
zu leben.(S142)

Zu den Waffen:
Der wahre Held ist nicht derjenige, der zu großen
Taten geboren wurde, sondern derjenige, dem es
gelingt, mit kleinen Dingen um sich herum einen
Schild aus Loyalität zu schaffen.
(S 165)

Dieses Buch ist auf keinen Fall dazu geeignet, es in einem Rutsch zu lesen. Es ist ein Buch der Besinnung, ein Buch, welches man Antwort für Antwort liest, darüber nachdenkt und versucht, es auf sein eigenes Leben zu projezieren.

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