Algerien

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wal.li Avatar

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Younes kommt aus einer armen Familie. Sein Vater verliert alles als seine Ernte auf dem Feld angezündet wird. So ist er gezwungen in Jahren vor dem zweiten Weltkrieg in die Stadt zu ziehen und sich als Tagelöhner zu verdingen. Von seinem Bruder, der ein angesehener Apotheker ist, lässt er sich nicht helfen. Nur einmal kommt er zur Vernunft als er wieder mal gescheitert ist, er gibt seinem Bruder, dessen Ehe kinderlos geblieben ist, seinen Sohn Younes in Pflege. Younes fortan Jonas genannt soll es einmal besser haben. 

Um Jonas spinnt der Autor die Geschichte einer algerischen Kindheit und Jugend von den 30ern bis in die 60er des vorigen Jahrhunderts. Für mich als Europäer ist Algerien ein fernes fremdes Land, mir ziemlich unbekannt mit seiner Geschichte und Kultur. Diese etwas näher gebracht zu bekommen, hat die Lektüre für mich sehr fesselnd gestaltet. Die Mischung aller Religionen, die bis zu der Revolution recht friedlich koexistierten, so nah und doch so fern. Die Jugend des Jonas mit seiner Clique, seinen Freunden, der ersten Liebe, scheint so fremd nicht. Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen, in die er immer öfter hinein gezogen wird, bekommt die Historie etwas Unfassbares.

Gerade vor den zur Zeit sehr aktuellen politischen Entwicklungen ein sehr lesenswertes Buch.