Die Geister hausen anderswo

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owenmeany Avatar

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Hammesfahr steht für grundsolide Psychothriller. Sprachlich überfordert sie ihr Publikum nicht, versteht es aber meisterhaft, eine Atmosphäre zu kreieren, die einem immer wieder wohlige Schauder über den Rücken jagen.

Aus dem inneren Monolog des aus dem Gefängnis entlassenen Straftäters sprechen Frustration, Trotz, Hoffnungslosigkeit und Hass auf seine Familie. Da lag so manches im Argen bei dieser Brauereisippe, vielleicht war das Verbrechen schon in der Kindheit angelegt. Man weiß ja, wie es hinter den Kulissen solch reicher Leute manchmal zugeht. An Materiellem fehlt es ihm auch jetzt nicht, er kann in sein verwaistes Elternhaus einziehen und richtet sich dort mit erstaunlicher Akribie ein.

Die Erinnerungen an den tyrannischen Vater fordern eine Populärpsychologie geradezu heraus. Will es sich die Autorin wirklich so einfach machen? Bekanntlich ist Hammesfahr jederzeit für Überraschungen gut, und ich bin gespannt auf die Wendungen der Geschichte.