einfühlsam, spannend

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Der Prolog spielt 1982 in einem Dorf in der Nähe von Köln. Zwei Frauen stehen an Kindergräbern, die eine hat ein kleines Mädchen an der Hand, Alexa. Doch die zwei Frauen scheint mehr zu verbinden. Die LP geht 2010 weiter: Alex (33 Jahre alt) wird vorzeitig aus der Haft entlassen und kehrt in sein Heimatdorf zurück. Er soll ein kleines Mädchen ermordet haben. Mittlerweile sind seine Eltern verstorben und sein Bruder Albert leitet den elterlichen Brauerei-Betrieb. Angekommen meidet er den Kontakt zu Heike Jentsch, deren Aussage zu seiner Verurteilung geführt hat. Andererseits war er von den meisten eh schon für schuldig befunden worden, da hatte selbst seine Familie keine Ausnahme gebildet. Andererseits stellt er sich vor, wie sie vielleicht Angst hätte, wenn sie wüsste, dass er wieder da ist. Schließlich hatte er ihr gesagt, dass ihr das noch leidtun würde. Sehr feinfühlig beschreibt Petra Hammesfahr wie Alex versucht sich in dem geerbten Elternhaus wieder einzuleben.

Bei der Alltagsbeschreibung bekommt der Leser sehr subtil Informationen. So muss das kleine Mädchen aus dem Prolog an der Hand seiner Mutter auf dem Friedhof er gewesen sein. Gut und einfühlsam geschrieben kann der Leser in die Beziehungsverflechtungen in dem Dorf eintauchen. Es ist noch nicht die Spannung, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, aber absolut neugierig macht wer die Schuldigen und wer die Schuldlosen sind.