Schuldfragen

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Er ist der Schuldige - er wird verachtet, er war im Gefängnis - zu Recht. Häufig scheint dieses Muster klar und eindeutig zu sein, egal ob im Roman oder im wahren Leben. In Krimis "erlebt" der Leser häufig mit, wie ein irgendwie doch kranker Verbrecher einen oder mehrere andere Menschen quält oder gar tötet. Alles ist klar, er hat Schuld. Und im wahren Leben verrauen die meisten auch darauf, dass diejenigen, die im Gefängnis landen, dort zu Recht sitzen.

Und bei Hammesfahr? Da lernt man Alex kennen, aus reichem Hause und frisch aus dem Knast entlassen. Ganz banal kauft er Kleidung und Lebensmittel. So weit, so gut. Als Leser kommt man diesem Alex nahe und zumindest ich frage mich: Ist er wirklich schuldig? Was ist geschehen?

Vorneweg hat man in "Die Schuldlosen" aber einen Prolog, eine Friedhofsszene, die irgendwie banal wirkt, die ich fast ein wenig quer gelesen habe. Erst nach dem Lesen des übrigen Textes bin ich noch einmal zu den ersten Seiten der Geschichte zurück gekehrt. Hammesfahr spricht von einem Kind, einem Kind, das Alexa genannt wird. Hat die Mutter Alex als Mädchen gekleidet? Und was hat das mit der späteren Toten und Alex Gefängnisaufenthalt zu tun? Auf diese Fragen würde ich gerne in einem Leseexemplar Antworten finden!