Anwärter auf Lesejahreshighlight: Juist-Schule

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florinda Avatar

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Titel und -Bild passen auf den Punkt und ich betrachtete auch gern die Fotos auf den vorderen und hinteren Umschlagseiten. Als ich gerade daran dachte, dass man eigentlich der guten Karl May-Sitte der Originalbände folgend dort auch eine Landkarte hätte unterbringen können, entdeckte ich die Skizze des Schulgeländes vorn.-
Erzählt wird die wahre Geschichte einer von Mitte der Zwanziger bis Anfang der Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts auf der Nordseeinsel Juist existierenden ganz besonderen Schule.
Einige bekannte Namen finden Erwähnung, z. B. die beiden Zuckmayer-Brüder, Erich Kästner und Alfred Döblin, auch die Beschreibungen des regionalen Flairs und der Bedrohung durch den aufziehenden Nationalsozialismus sowie natürlich im Zusammenhang mit Alltag und Unterricht stehende Einblicke z. B. in Flora, Fauna und Musik sprachen mich sehr an.
Aufbau und Erzählstil ermöglichten es, gut folgen und Anteil am Schicksal der handelnden realen und fiktiven Personen aus unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten nehmen zu können.
Auch sehr interessant finde ich die Erläuterungen zum erzählten Geschehen, welche Personen der Fantasie der Autorin entsprangen und wo sie warum von tatsächlichen Ereignissen in welcher Hinsicht abgewichen ist. Und natürlich, wie es den Hauptakteuren nach Romanende erging.
Ein wirklich sehr empfehlenswertes Buch!