Ein fesselnder Roman, basierend auf wahren Begebenheiten

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Das Buch „Die Schule am Meer“ spielt in der Zeit von 1925 bis 1934 und beruht auf einer wahren Geschichte. Es geht um einige Lehrer, die auf der Nordseeinsel Juist, die Schule am Meer gründen. Hier möchten sie ausgewählte Schüler nach ihren eigenen Idealen unterrichten und ihnen das Abitur ermöglichen. Allerdings gestaltet sich der Aufbau der Schule schwierig, da viele der Inselbewohner Gegner der Schule am Meer sind und sie es den Lehrern und Angestellten der Schule nicht einfach machen, auf der Insel Fuß zu fassen. Außerdem treten immer wieder widrige Umstände auf, bedingt durch die Natur, die Inselbewohner und offizielle Behörden, die das Vorhaben der Lehrer und das Bestehen der Schule gefährden. Auch geschichtliche Aspekte, vor allem der Beginn des Nationalsozialismus, sorgen für viele Unruhen und Schwierigkeiten an der Schule am Meer.
Es geht um Anni und Paul Reiner, die zu den Mitbegründern der Schule zählen. Um ihre drei Töchter, ihre Kollegen, das Hauspersonal (Fräulein Kea, Marje und die Küchenmädchen), sowie einige Schüler und Schülerinnen, vor allem um Moskito und seinen besten Freund Volkmar.

Den Schreibstil fand ich sehr ansprechend, er hat mich in eine andere Zeit und einen anderen Ort versetzt und während des Lesens war ich komplett in der Geschichte gefangen und habe nichts von meiner Außenwelt mitbekommen. Außerdem war das Buch sehr angenehm zu lesen, die Beschreibung der Charaktere und der Orte war so ausführlich und trotzdem spannend, dass man sich alles bildlich vorstellen kann.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist und man so einen Einblick in die verschiedenen Personen, ihren Charakter und ihre Vergangenheit bekommt. Da die Erzählungen trotzdem chronologisch aneinander anschließen kommt es nicht zu doppelter Erzählungen von Ereignissen. Dieser häufige Perspektivwechsel war anfangs etwas verwirrend, ich habe mich aber sehr schnell daran gewöhnt und die Vielseitigkeit der Perspektiven hat mir sehr gut gefallen.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie wirkten, durch den Schreibstil, sehr lebendig. Vor allem die Schüler und Lehrer der Schule waren mir größtenteils sehr sympathisch. Am meisten mochte ich Marje, Fräulein Kea und Moskito mit seiner Gans Titicaca. Die Inselbewohner waren mir definitiv nicht sonderlich sympathisch, aber auch sie waren sehr gut beschrieben und jeder einzelne Charakter hatte eine zugrunde liegende Vergangenheit, die jeweils mehr oder weniger tiefgehend behandelt wurde.

Die Fotos und die Karte des Schulgeländes im Inneren des Buches runden das Ganze ab und machen deutlich, dass dieser Roman auf einer wahren Geschichte beruht.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir das Buch unglaublich gut gefallen hat! Ich fand die Geschichte sehr fesselnd, wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe mit den verschiedenen Charakteren mitgefiebert, habe mich über die Böswilligkeit der Inselbewohner aufgeregt, habe die Schüler beim Erwachsenwerden begleitet. Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen und kann es wirklich nur von Herzen empfehlen!