Eine eigene Welt

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schwedenbiene Avatar

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Dieser Roman ist spannend erzählt.
Die Gruppe der Lehrer, tatkräftig und voller Ideale sind wundervoll gezeichnete Charaktere.
Ihr Pioniergeist ist so richtig ansteckend. Wie Freiheit, Kameradschaft und ein kritischer Geist gefördert wurden. Die reformpädagogische Schule am Meer auf der Nordseeinsel Juist bestand nicht einmal zehn Jahre und wurde
von den Einheimischen argwöhnisch beobachtet. Weder Schüler noch Lehrer hatten es besonders leicht. Aber, wenn man schon bis an den Rand der Welt reisen muss, um eine Schule zu gründen, gibt man nicht so schnell auf. Das wird alles mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt. Das Leben dort als Lehrer und auch als Schüler. Das harte Klima und vor allem die politischen Änderungen, die so schleichend kommen, machen deutlich wie schnell sich das nationalsozialistische Gedankengut im Alltag durchsetzen konnte. Die Schule selbst ist auch nicht davon befreit. Das muss sogar die Mitbegründerin und Jüdin Anni Reiner am eigenen Leib erfahren. Am Ende war die Schule pleite und wurde von den Nazis geschlossen. Ein sehr gut recherchierter Roman der leider einige Längen hat.
Trotzdem finde ich ihn sehr lesenswert denn er erzählt eine Geschichte die in Vergessenheit geraten ist.
Eine sehr gelungene Verknüpfung von historischen Fakten und Fiktion.