Einfach großartig!

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bluebell Avatar

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Worum geht es?
Es geht um eine reformpädagogische Einrichtung auf Juist zwischen den Jahren 1925-1934. So weit, so gut. Es könnte sich auch um eines der Bücher über reformpädagogische Einrichtungen handeln, die ich während meines Studiums gelesen habe, aber...

Worum geht es eigentlich?
Um die Insel Juist und das Leben in dieser Zeit. Und der Sprachstil und die detailreichen Schilderungen lassen einen auf dieser Insel stehen, den Wind in den Haaren spüren und nachempfinden, was es bedeutet auf dieser Insel zu der Zeit zu leben. Mit all den Entbehrungen, die durch Wind und Wetter, besonders im Winter und der Infastruktur der damaligen Jahren gegeben waren.
Um die politische Veränderung und wie sich diese in so einem Mikrokosmos langsam einschlich. Die Ausbreitung des Nationalsozialismus und der Machtaufstieg Hitlers ist bedrohliche Hintergrundmusik, die immer lauter wird und anschwillt.
Um Menschen, die mehr oder minder im Geschehen der Inselschule verflochten sind. Hier finde ich es besonders gelungen, dass innerhalb der Erzählung, die Erzählperspektiven gewechselt werden und die verschieden Protagonisten sprechen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren oder sich lang orientieren zu müssen.
Um das Jagen nach Träumen und die Verwirklichung dieser. Besonders, wenn um pädagogische Ideen geht. So wird doch durchaus deutlich, wie komplex die deutsche Reformpädagogik ist und die sich nicht durchgängig mit Ruhm bekleckert hat, sondern sich auch mal verirrt hat oder gar verrannt hat.

Insgesamt eine klare Leseempfehlung!