Interessant, aber etwas zäher Schreibstil

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ritja Avatar

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"Die Schule am Meer" ist eine Geschichte, die viele historische (und wahre) Komponenten und Charaktere beinhaltet. Die Autorin ist auf Juist aufgewachsen und kennt somit die Begebenheiten auf der Insel. Es ist eine gut recherchierte Geschichte, die die Zeit von 1925-1934 beleuchtet und man kann lesen, wie sich das Gedankengut des Nationalsozialismus innerhalb der Inselbewohner ausgebreitet hatte.

Die reale Geschichte ist interessant und informativ, aber der Stil des Erzählens war leider nicht meins. Ich hatte einige Probleme mit den Charakteren warm zu werden und so richtig in die Geschichte abtauchen, konnte ich auch nicht. Der Schreibstil hat mich nicht mitgenommen und so blieb ich immer Zaungast. Die gute Recherche der Autorin konnte man bis ins kleinste Detail lesen. Manchmal einfach zu detailliert, so dass man nicht vorankam und die Geschichte etwas langatmig und langsam wurde.

Für die zahlreichen Charaktere wäre ein Personenregister am Ende des Buches ganz schön gewesen, damit man sie besser zuordnen bzw. sich besser zurecht finden kann. Auch der Perspektivenwechsel, der ja durchaus auch Spannung erzeugen kann, war hier eher hinderlich und brachte den Lesefluss etwas ins Stocken. Die Spannung verlor sich leider in den vielen Details und Personen.

Und trotzdem würde ich das Buch empfehlen, weil es ein anderes Schulmodell (reformpädagogische Schule) näher beschreibt, voller historischer Fakten und Begebenheiten ist und die Insel Juist dem Leser näher bringt.