Lehrreiche Geschichtsstunde zu einem unbekannten Kapitel

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sabiene Avatar

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Die Autorin Sandra Lüpkes greift in ihrem Roman ein Kapitel deutscher Geschichte auf Juist auf, welches vielen Lesern bis dahin unbekannt gewesen sein dürfte.
Enttäuscht von Entwicklungen an ihrer früheren Schule gründen einige Lehrer rund um das Lehrerehepaar Paul und Anni Reiner sowie Martin Luserke auf Juist die Schule am Meer, welche sich durch reformpädagogische Ansätze, Koedukation und einige andere Bildungsansätze weitestgehend von den anderen staatlichen Schulen unterscheidet.
Da es sich um eine private Schule handelt, ist die Schule auf Fördermittel angewiesen. Diese requirieren sich zum einen von den Eltern wohlhabender Schüler, zum anderen verfügt Anni Reiner über Vermögen aus ihrem Elternhaus und stiftet regelmäßig Beträge.
Da diese finanzielle Unterstützung von Anni immer mehr als selbstverständlich vorausgesetzt wird, kommt es zu Konflikten mit ihrem Mann aber auch dem Mitbegründer Luserke.
Weitere Spannungen ergeben sich aus der Tatsache, daß viele Lehrer aber auch Schüler Juden sind und sich auch auf Juist immer mehr Gedankengut der Nationalsozialisten ausbreitet und begeisterte Inseleinwohner sich von den neuen Zeiten Vorteile versprechen und nicht vor Verleumdung und Verrat zurück schrecken.
Aber auch zwischenmenschliche Probleme verpackt die Autorin in ihrem Roman.
Sie greift dabei auf reale Charaktere sowie fiktive Charaktere zurück.
Durch den Roman wird der Leser verleitet, sich der Geschichte der Schule am Meer sowie deren Lehrern weiter anzunehmen und selber zu recherchieren. Hierzu gibt es genügend frei zugängliche Informationen.
Der angenehme Sprachstil der Autorin und die Mischung von fiktiven und realen Charakteren sorgt für eine spannend aufgebaute Handlung, und mit Prolog und Epilog rahmt sie die Handlung würdig ein.