Aus dem Leben einer Tänzerin

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lealein1906 Avatar

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Für „Die Schwester des Tänzers“ gebe ich vier Sterne. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, nur hat mir irgendetwas gefehlt um wirklich 100% begeistert zu sein. Das Buch erzählt einen Großteil der Lebensgeschichte von Bronia Nijinski, einer berühmten Tänzerin. Doch der berühmtere Tänzer in der Familie ist ihr Bruder Waslaw. Er tanzt nicht nur wie ein junger Gott, sondern will auch das Ballett modernisieren und radikalisieren. Und Bronia wird von dem Gedanken angesteckt, die beiden wollen neue Kunst kreieren. Ich mag historische Romane, die wirklich auf einem wahren Kern basieren und für die viel Recherchearbeit geleistet wurde und die dann in eine schöne Geschichte verpackt werden. Die Autorin Eva Stachniak beschreibt in eindrucksvollen und ausdruckstarken Bildern und Wörtern die Familiengeschichte Nijinski, mit Fokus auf Bronia natürlich. Die Geschichte spielt auch zur Zeit des ersten Weltkrieges, also in schwierigen Zeiten, auch das wird gut herüber gebracht. Besonders imponiert hat mir, wie Stachniak es schafft, die Atmosphäre des Tanzes zu beschreiben. Das ist ja gar nicht so einfach, Bewegungen, Abläufe, Schritte und Figuren so zu erzählen, sodass sich der Leser diese auch wirklich vorstellen kann. Aber Stachniak schafft es. Durch die vielen verschiedenen Schauplätze im Buch, Moskau, Paris, London etc. werden immer wieder neue Situationen geschaffen und viel Abwechslung geboten. Ich habe nur zwei kleine Kritikpunkte: Zum einen ist es manchmal ganz schön schwierig, sich bei den vielen russischen Namen zu orientieren. Zum anderen hat mir irgendwas gefehlt, was mich wirklich an das Buch gefesselt hätte. Ich weiß auch nicht genau was, wahrscheinlich so ein kleiner extra Kick an Spannung, sodass ich wirklich nicht aufhören könnte zu lesen. Aber trotzdem ein sehr empfehlenswerter historischer Roman!