Die Familie Nijinsky

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Bronislava Nijinska war polnischstämmig und eine russische Tänzerin. Schon ihre Eltern waren Tänzer, hatten allerdings nicht die Begabung ihrer Kinder. Auch Bronislavas Bruder Vaslav war ein sehr begabter Tänzer. Beide Geschwister wurden an der Kaiserlichen Ballettschule in Sankt Petersburg angenommen und haben dort eine klassische Ballettausbildung genossen. Auch wenn in dem Buch schon beide Geschwister beschrieben werden, ist es doch aus der Sicht von Bronislava geschrieben. Aus dieser Sicht beschreibt die Autorin die ganze Geschichte von der Kindheit der Geschwister an bis hin zu den erfolgreichen Jahren. Auch Rückschläge und Probleme werden beschrieben.

Der Titel wirkt so, als hätte es nur Vaslav zu etwas gebracht, weil er hier als der Tänzer genannt wird. Aber auch Bronislava war sehr erfolgreich sowohl im klassischen Ballett, als auch später in moderneren Tänzen, die sie zum Teil auch selber entwickelt hat. Ich muss zugeben, dass ich vom Ballett nichts verstehe und auch keine Ahnung hatte, dass es in diesem Buch um Tänzer geht, die wirklich gelebt haben. Das habe ich erst gemerkt, als ich schon mit dem Hörbuch angefangen hatte. Somit fand ich die ganze Geschichte noch einmal spannender, weil ich dann stets im Hinterkopf hatte, dass es eine wahre Geschichte ist.

Auch wenn ich zwischendurch schon auch einige Längen bemerkt habe, muss ich doch sagen, dass mir das Hörbuch gut gefallen hat. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben und man kann sich in die Zeit sehr gut hinein versetzen. Es ist auch die Zeit des ersten Weltkrieges, in dem die Geschwister voneinander getrennt werden und sich lange nicht sehen. Erst eine Erkrankung Vaslavs führt die Familie wieder zusammen, weil seine Frau an seine Schwester schreibt, dass sie mit Mutter und Kindern vorbei kommen soll.

Ich habe zwischen Buch und Hörbuch geschwankt, bin aber letztlich froh, mich für das Hörbuch entschieden zu haben. Der Sprecherin kann man sehr gut folgen. Es kam nicht einmal vor, dass ich gedanklich abschweifte. Man kann sich in diesem Hörbuch richtig gut verlieren und einfach mal an nichts anderes mehr denken. Auch die Aussprache der russischen Namen war sehr gut und das führte noch einmal mehr dazu, dass ich als Hörerin richtig in diese Welt eintauchte.

Für Menschen, die sich für die Familie Nijinsky interessieren oder auch nur allgemein für das Ballett, ist es sicher ein sehr empfehlenswertes Buch. Aber auch, wenn man für diese beiden Dinge kein großes Interesse hat, ist es ein sehr interessantes Buch, weil es einen in diese Zeit führt und es so auch ein sehr gelungener historischer Roman ist. Von dieser Autorin war das mein erstes Buch, aber sicher nicht mein letztes. Schon das Cover finde ich einfach toll. Es macht so einen verträumten Eindruck, wie diese Frau im Mantel an einem verschneiten Wintertag da steht.