Wunderbar, traurig, glitzernd, ergreifend ...

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manka Avatar

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Eva Stachniak ist ein ganz wunderbarer Roman gelungen - tief traurig, ergreifend, aber auch glitzernd und schillernd ...

Bronislava - die Hauptfigur ist Ballerina mit Herz und Seele. Ihre Karriere beginnt im kaiserlichen Russland und führt Sie über mehrere berufliche Stationen von Kiew über Paris, London, Wien, Warschau, New York und Monaco ... Sie "schafft" Ballette und liebt Ihren Beruf. Viel ergreifender jedoch sind die familiären und geschichtlichen Wirren in und mit denen sie lebt. Europa wird von zwei Kriegen zerrissen, sie flüchtet, sie beginnt neu, sie wird verlassen, sie gibt nicht auf - niemals. Erst am Ende des Buchs, als sie nach ihrer Mutter, ihrem Bruder und ihrer großen Liebe auch noch ihren eigenen Sohn beerdigen muss, hat man das Gefühl, dass Bronia am Ende Ihrer Kräfte angekommen ist. Waslaw - ihr zweiter Bruder - der ein großer, wenn auch eigenwilliger Künstler war, endet geisteskrank in einem schweizer Sanatorium, gefangen in einer erdrückenden, unglücklichen Ehe - zwischen Vision und Wahnsinn.

Eva Stachniak schafft eine Welt der Kontraste - die Glitzerwelt der Weltbühnen - und das eintönige, traurige Leben eines Künstlers dieser Zeit. Auf den männlichen Protagonisten des Romans scheint ein Fluch zu liegen, kein einziger bleibt unbescholten, die Frauen (Bronia, Mamusia, Irina, Alexandra) werden als starke Persönlichkeiten dargestellt ... ergreifend, wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Erzählungen auf wahren Begebenheiten beruhen.

Ich bin tief berührt und werde mir weitere Werke dieser großartigen Autorin besorgen - sie schreibt wunderschön und spielt mit Worten, wie man es selten sieht ... ich bin begeistert!