Ein guter Mix aus wahrer Begebenheit und Fiktion

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
feelina 06 Avatar

Von

London in den 1920er Jahren: Die 19 jährige Louisa erhält die Möglichkeit bei den Mitfords, einer glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire, als Kindermädchen zu arbeiten. Sie soll die sechs Töchter des Hauses betreuen und dient vor allem der ältesten Tochter Nancy als Anstandsdame. Nancy ist eine intelligente junge Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.
Besonders gut gefallen hat mir an diesem Roman, das es sich hierbei um Personen handelt, die tatsächlich existiert haben. Sowohl Florence Nightingale Shore, die den heutigen Pflegeberuf optimiert hat, als auch die Familie Mitford haben einmal wirklich gelebt. Zwar wird hier auch viel Fiktion mit den Fakten vermischt, dennoch finde ich es immer besonders spannend von realen Personen zu lesen.
Im ersten Teil von den „ Schwestern von Mitford Manor“ dreht sich fast alles um die Aufklärung von Florence Nightingale Shores Mordfall. Zudem sollte eigentlich die älteste Mitfordschwester Nancy im Vordergrund des Geschehens stehen, aber von ihr bekommt der Leser leider viel zu wenig mit. In erster Linie befasst sich die Autorin mit der jungen Louisa, dessen Rolle wahnsinnig sympathisch ist und mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen ist, ebenso der junge Polizist Guy der versucht den Mordfall zu lösen. Vom eigentlichen Leben der Mitfords erfährt man meiner Meinung nach leider viel zu wenig.
Zudem hat der Roman leider viel zu viele Längen. Die erste Hälfte des Buches ist viel zu langatmig und mir fehlte es fast an Motivation des Roman weiter zu lesen. Zum Glück wird es in der zweiten Hälfte etwas besser und es nimmt auch etwas an Spannung zu. Doch ist das ganze meilenweit von einem Kriminalroman entfernen.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig gehalten und die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, sodass man relativ zügig durch die Geschichte kommt.
Im großen und Ganzen ein gelungener Roman mit wahren Begebenheit und freier Fiktion, die den Leser in die goldenen Zwanziger Jahre versetzt. Nur leider fehlt es der Geschichte an Spannung und es gibt eindeutig zu viele Längen.