Ein Kriminalfall zu Beginn der "wilden Zwanziger"

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astrid b Avatar

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Louisa, die Hauptprotagonisten des ersten Bandes über die Mitford Schwestern, die in diesem Band mit Nancy, der ältesten Mitford Schwestern zusammentrifft, entkommt einer Entführung durch ihren Onkel und ihr langgehegter Traum, aus ihrem alten Leben herauskommen zu können, wird wahr, indem sie im Hause der Mitfords als Kindermädchen eine Anstellung findet.

Die ist der erste Band um die Mitford Schwestern und es soll eine Art Reihe über alle sechs tatsächlich existierende Schwestern, die während der 20 ger und 30 ger des letzten Jahrhunderts berühmt, berüchtigt waren, werden.

In diesem Auftakt Band wird Louisa, die in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs - ihre Mutter Wäscherin, ihr Onkel ein krimineller Mann, der sich bei Mutter & Tochter eingenistet hat - vorgestellt.

Schnell lebt sie sich im Hause Mitford ein, lernt ihre kleinen Schützlinge lieben und besonders Nancy wird ihr zu einer Art Freundin.
Nancy liebt spannende Geschichten und erfährt von dem Mord an einer Krankenschwester, die im ersten Weltkrieg verletzte Soldaten gepflegt hat. Sofort ist ihr Interesse geweckt und sie möchte versuchen, den Mord aufzuklären. Dabei zieht sie Louisa tief in das Geschehen mit hinein.

Auch Guy, ein junger Bahnhofspolizist wird in das Geschehen involviert, als er hinzu gerufen wird, als die Krankenschwester in einem Zug aufgefunden wird.
Sehr ambitioniert und ehrgeizig möchte er ebenfalls den Fall lösen, besonders nachdem nach einiger Zeit der Fall ungelöst zu den Akten gelegt werden soll.

Soweit zum Inhalt.

Anfangs war es zwar interessant, allerdings empfand ich es ein klein wenig behäbig - ich sehe es mal so, daß erst einmal alle Charaktere vorgestellt werden sollten.
Nach dieser Anfangsphase wurde es aber schnell spannender - in kurzen Kapitel, die aus unterschiedlichen Perspektiven von Lousia, Nancy und Guy dargestellt werden, nahm die Geschichte Fahrt auf bis hin zum Show Down, der mir sehr gefallen hat.

Nebenbei versteht es Jessica Fellows sehr gut, die damalige Zeit der Zwanziger, kurz nach dem ersten Weltkrieg darzustellen.
Sie vermittelt gut den Beginn der "wilden Zwanziger", in der sich doch vieles im Umbruch befand. Teilweise herrscht noch das Flair der Vorkriegszeit, das sich vermischt mit der Ernüchterung des Krieges.

Auch gefiel mir der flüssige Schreibstil und besonders die liebenswerten Charakterzeichnungen, insbesondere der Schwestern, Louisas und Guys.

Ich hoffe, der nächste Band wird nicht so lange auf sich warten lassen.

Fazit:
Ein spannender Roman, die die Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts inclusive eines Kriminalfalles wunderbar darstellt.
Durch einen flotten Schreibstil und schöne Charakterzeichnungen der Protagonisten.
Ich kann diesen Auftakt einer mehrbändigen Reihe um die "Mitford-Schwestern" empfehlen und warte gespannt auf die Fortführung der Reihe.