Leider eine Enttäuschung

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Die 18jährige Louisa lebt nach dem Tod ihres Vaters gemeinsam mit ihrer Mutter, einer Wäscherin, und ihrem zwielichtigen Onkel in einer einfachen Wohnung. Als ihr Onkel unmögliches von ihr verlangt, beschließt sie aus diesem ärmlichen und brutalen Leben auszubrechen.
Das Glück ist sogar auf ihrer Seite und sie erhält auf Umwegen eine Stelle als Kindermädchen im Haus der Mitfords.
Mit Louisas Start in ein neues Leben wird aber auch ein anderes Leben beendet. Die beliebte Krankenschwester Florence Nightingale Shore wird in einem Zug ermordet.
Von diesem Mord erfährt auch Louisas ältester neuer Schützling Nancy, die sich nicht mehr davon abbringen lässt, diesen Fall zu lösen. Dieselbe Mission hat auch der Railway-Polizist Guy Sullivan und so kommt es wie es kommen muss – die Wege von Louisa, Nancy und Guy kreuzen sich und der Mord an der Krankenschwester beginnt das Leben von allen drei zu beeinflussen.

„Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ von Jessica Fellowes spielt im England der 20er Jahre. Nachdem die Autorin auch verantwortlich ist für die Drehbücher von Downton Abby waren meine Erwartungen und meine Vorfreude riesig. Leider muss ich sagen, dass das Hörbuch mich auf kompletter Linie enttäuscht hat.

Anfang war ich noch völlig euphorisch und konnte mich insbesondere auch durch die tolle Erzählstimme der Sprecherin auf die Geschichte einlassen. Anfangs hat man auch noch den Eindruck, dass etwas passiert, denn gerade Louisas Ausgangssituation ist wirklich alles andere als rosig. Doch relativ schnell wird klar, dass die Anfangseuphorie verflogen ist und sich relativ schnell Enttäuschung breit macht. Womit das zusammenhängt? Ich muss sagen, dass mir sämtliche Protagonisten, allen voran Louisa und Nancy, fürchterlich auf die Nerven gingen. Man hat den Eindruck, dass sie sich keinerlei Gedanken darüber machen, was sie tun und welche Konsequenzen es haben könnte. Zudem sind sie meiner Meinung nach auch noch total schwer von Begriff, was für eine private Mordermittlung auch nicht unbedingt förderlich ist. Dazu kommt, dass die Geschichte einfach nicht voran geht. Über weite Strecken passiert einfach nichts, nein, vielmehr stellt man noch Logikfehler fest. Wurde die Krankenschwester nun noch lebend gefunden oder war sie schon tot?
Erst am Ende nimmt die Geschichte dann wieder fahrt auf, ob das aber von Protagonisten und der Autorin wirklich durchdacht war, bleibt fraglich.
Dazu muss man sagen, dass das Hörbuch gekürzt war, vielleicht ist die komplette Story in der gedruckten Version logischer und die Taten der Protagonisten werden nachvollziehbarer – ehrlich gesagt habe ich da allerdings meine Zweifel.

Das Hörbuch war so langweilig, dass ich häufig lieber Radio gehört habe, als weiter der Mordermittlung zu folgen – das hatte ich bisher noch bei keinem Hörbuch.

Wirklich positiv hervorheben muss man allerdings die Sprecherin. Die macht ihren Job großartig und kann ja leider wirklich nichts dafür, dass die Geschichte an sich nichts taugt.
Ebenfalls hübsch war die Gestaltung, das Hörbuch ist wirklich mit viel Liebe gestaltet und ein echter Hingucker im Regal.

Leider kann ich für „Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ von Jessica Fellowes nicht mehr als zwei Sterne vergeben. Für den Rest der Reihe bin ich dann auch leider raus. Fans von Downton Abby kann ich dieses Hörbuch unglücklicherweise nicht ans Herz legen, dann doch lieber die Serie von vorne schauen.