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Inhalt

London, 1920: Die junge Louisa lebt mit ihrer Mutter und ihrem Onkel in einer kleinen Wohnung in London. Das Geld ist knapp und so kommt der Onkel auf die Idee, seine Schulden mit Hilfe seiner Nichte zu bezahlen. Louisa flieht und bekommt durch einen glücklichen Zufall auf Mitford Manor eine Arbeit als Anstandsdame der sechs Mädchen. Mit dem ältesten, der 17-jährigen Nancy, freundet sie sich aufgrund des geringen Altersunterschieds an und wird ihre Vertraute. Als die beiden vom Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore, die am hellichten Tag im Zug getötet wird, hören, wollen sie herausfinden, was passiert ist.

Meine Meinung

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sichtweisen erzählt. Hauptsächlich begleitet der Leser Louisa, die als Anstandsdame bei den Mitfords die Arbeit aufnimmt und sich mit Nancy anfreundet. Hinsichtlich des Mordfalls gibt es noch eine andere Perspektive. Guy Sullivan ist Bahnpolizist und ermittelt zusammen mit der Polizei an dem Mord der Krankenschwester Florence. Zwischendurch gibt es von dieser ein paar kurze Briefe, die sie aus dem Krieg an ihre Freundin schickt.

Ich habe zunächst etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen, da mich die vielen Namen der an der Untersuchung des Todes von Florence Beteiligten verwirrt haben und ich nicht den Durchblick hatte, wer wer ist. Dies hat sich aber schnell gelegt, da man dann mitbekommt, wer für die Ermittlung wichtig ist.

Louisa habe ich sofort in mein Herz geschlossen und auch Nancy und Guy sind mir sympathisch. Durch die verschiedenen Blickwinkel lernt man Louisa und Guy und ihr jeweiliges zu Hause gut kennen. Dafür nimmt sich die Autorin zu Beginn des Buches Zeit. Dadurch entwickeln sich die Geschichte und der Mordfall nur langsam. Beide plätschern etwas vor sich hin und wirken langgezogen, sind aber nicht langweilig. Der Fokus des Buches liegt mal auf der Klärung des Falles, mal auf Louisas Leben. Die Spannung ist meist niedrig und steigt nur situationsgebunden an, bis sie am Ende bei der Klärung des Mordes an der Krankenschwester Florence sehr hoch ist. Der Schluss hat mich überrascht, es wurden aber alle offenen Fragen zum Mord geklärt und ist stimmig.

Dieses Buch ist der erste Band der Reihe über die Mitford-Schwestern, wobei immer eine der sechs im Fokus steht. Hier soll es sich wohl um die Älteste der Mädchen drehen, nämlich um Nancy. Einige Kapitel lang ist sie im Vordergrund und man kann sie ganz gut kennen lernen, allerdings nur oberflächlich. Der Fokus liegt ganz klar, schon durch die Perspektiven der Geschichte, auf Louisas Leben und den Ermittlungen im Mordfall der Krankenschwester. Da sich aber der Fall nur langsam entwickelt und erst am Ende viel passiert, hätte man Nancy näher kennen lernen und öfter in den Vordergrund stellen können.

Fazit

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Ich habe mit Louisa mit gefiebert und die Lösung des Mordfalls an der Krankenschwester hat mir gut gefallen.