Vintage, Glamour, Krieg, Verbrechen, Schwesternschaft

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girasole Avatar

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…. dies sind die tags für den vorliegenden Roman, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in England spielt.

Die 19-jährige Louisa Cannon flüchtet vor ihrem Onkel, der sie für eine Nacht an einen Gläubiger verkauft hat. Durch viele glückliche Zufälle findet sie eine Anstellung als Kindermädchen im herrschaftlichen Mitford Manor. Sie soll die sechs Kinder des Haushalts beaufsichtigen, während die Hausherrin mit dem siebten Kind kurz vor der Geburt steht. Die Älteste, die 17-jährige Nancy, fühlt sich gleich zu Louisa hingezogen und so ergibt sich ein Vertrauensverhältnis, ja fast schon eine Freundschaft zwischen den beiden. Zeitgleich wird in einem Zug eine Freundin der Familie, Florence Nightingale Shore ermordet. Die Bahnpolizisten Guy Sullivan und Harry Canlon müssen die Ermittlungen aufnehmen, die nach einiger Zeit als erledigt eingestellt werden. Aber Guy will sich damit nicht zufrieden geben und forscht weiter und durch einige Verwicklungen am Ende zusammen mit Louisa und Nancy. Wobei Guy mehr von Louisa möchte als nur Hilfe bei den Nachforschungen.


Zuerst das Positive – der Roman baut auf historischen Persönlichkeiten auf, das gefiel mir. Beim Schreibstil und der Atmosphäre wurde ich stark an Downton Abbey erinnert (wobei ich kein Fan dieser Serie bin). Louisa und ihre jeweiligen Stimmungen, Ängste und Bedenken konnte ich gut nachvollziehen und ich mochte sie von Beginn an. Auch wie sie sich, die aus ärmlichen Verhältnissen stammte, in diese neue Umgebung einfügte, fand ich gut beschrieben. Nancy war teilweise sehr enthusiastisch und wollte für ihr Alter oftmals zuviel. Authentisch dargestellt fand ich die Ermittlungen zu Zeiten vor www. und modernen Recherchemethoden.

Auf den Haushalt von Mitford Manor und das angeblich skandalumwitterte und glamouröse Leben wurde für meine Begriffe zu wenig eingegangen. Hier erschienen mir sowohl Familie Redesdale als auch das Personal zu oberflächlich und blass beschrieben.

Die Geschichte an sich plätscherte so vor sich hin, bis gegen Ende durch die Auflösung des Kriminalfalles etwas Spannung entstand. Wenn man davon ausgeht, daß dieser Band Nancy gewidmet war und bei den nächsten Bänden jeweils ein Kind die Hauptfigur spielen wird, dann kann mich die Autorin damit nicht locken.

Schlußendlich für mich ein netter historischer Roman, der sich leicht und flüssig lesen ließ.