Viel mehr als nur ein Reiterabenteuer

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sahra Avatar

Von

Bücher, die die Begeisterung für Pferde und das Reiten in jungen Lesenden stillen, gibt es zuhauf. Häufig sind sie recht eindimensional. Bei den Seelenpferden von Ventusia von Jennifer Benkau verhält es sich anders. Fantasy, Romantik und die ganz realen Nöte der weiblichen Protagonisten machen aus einem Reiterabenteuer einen vielschichten Roman. Die Handlung springt in den einzelnen Kapiteln zwischen einem irischen Reiterhof und dem Land Ventusia, dem Land eines Reitervolks mit mehreren Fürstentümern, hin und her. In Ventusia lebt Riana, 12 Jahre alt als einziges Mädchen. Die gelangweilte Göttertochter Victoria setzt dort dem Volk mit barbarischen Spielchen und Wettkämpfen zu. Dabei sind schon viele Töchter des Landes ums Leben gekommen. Um den weiblichen Nachwuchs zu schützen, brachten ihre Angehörigen die Mädchen einige Jahre zuvor in unsere Welt. Nur Rianas Eltern mochten sich nicht von ihr trennen. Stattdessen zogen sie Riana wie einen Jungen auf. Ihr Trost ist ihre tiefe Verbindung zu ihrem Seelenpferd und ihre besondere Gabe. Doch nun erpresst Victoria die Fürstenhäuser, die Mädchen zurückzuholen. Die Geschichte Ventusias wird in anfangs kurzen Kapiteln geschickt eingestreut, um die jungen Lesenden nicht zu überfordern. Die Handlung springt immer wieder nach Irland, wo die pferdebegeisterte Fiona einen Ferienjob auf Thomas‘ Reiterhof annimmt. Als bei Ausritten plötzlich geheimnisvolle Pferde auftauchen und ihr ein Junge von Ventusia erzählt, dessen Existenz bedroht ist, vermengen sich beide Handlungsstränge zu einem. Das Buch erzählt mitreißend von taffen, entschlossenen Mädchen und ihren Herausforderungen. Schade, dass das Buchcover mit seinen zarten Pastelltönen dem nicht wirklich gerecht wird. Aber der Inhalt ist sehr gelungen und wird vor allem weibliche Leser ab 11 Jahre ansprechen.