Unterhaltsam, doch ein wenig oberflächlich
Die Ärztin Thordis Südermann kehrt nach einer gescheiterten Ehe und der Entführung ihres Sohnes durch ihren Exmann in die Türkei auf ihre Heimatinsel Norderney zurück und übernimmt die Praxis eines in den Ruhestand gegangenen Kollegen. Als plötzlich ihre Jugendliebe Boie auf der Insel auftaucht und die dortige Zahnarztpraxis übernimmt, brechen ihre verdrängten Gefühle für ihn mit aller Macht wieder an die Oberfläche. Auch die Sehnsucht nach ihrem Sohn lässt sie nicht los - sie plant, ihn wieder zu sich zu nehmen …
Nach einem ersten Kapitel in der Vergangenheit, aus dem die Hintergründe hervorgehen, beginnt die eigentliche Handlung. Einfache und kurze Sätze schildern insgesamt recht knapp das Geschehen und lassen die Seiten nur so verfliegen. Die Protagonisten sind anschaulich und gefällig, doch sogar die Hauptfiguren bleiben insgesamt recht flach und es gelingt mir nicht, trotz aller Dramatik Nähe zu ihnen aufzubauen, um mitfühlen zu können. Die Atmosphäre bleibt etwas im Hintergrund und wird hauptsächlich durch Landschaftsbeschreibungen erzeugt.
Die Geschichte selbst hat viele gute und interessante Ansätze für einen sehr abwechslungsreichen und emotionalen Roman, Potential, das - vorweg genommen - Anni Deckner meiner Meinung nach leider nicht wirklich ausgeschöpft hat. Zwar enden alle Probleme wie erwartet, doch sie werden insgesamt, und dies betrifft insbesondere die Rettungsaktion für Thordis Sohn, sehr kurz, sehr schnell und dadurch - sogar in Anbetracht einer leichten Lektüre - auch sehr oberflächlich abgehandelt und zu einfach aufgelöst, und wurden damit ihrer dahinter stehenden Dramatik nicht gerecht. Mit ein paar Nebenschauplätzen weniger und einer dafür etwas ausführlicheren Darstellung der Hauptthemen hätte der Roman deutlich gewonnen.
Fazit:
Unterhaltsame, aber doch recht oberflächliche Lektüre mit ostfriesischem Flair, die ich schnell gelesen hatte, jedoch bald wieder vergessen haben werde.
Nach einem ersten Kapitel in der Vergangenheit, aus dem die Hintergründe hervorgehen, beginnt die eigentliche Handlung. Einfache und kurze Sätze schildern insgesamt recht knapp das Geschehen und lassen die Seiten nur so verfliegen. Die Protagonisten sind anschaulich und gefällig, doch sogar die Hauptfiguren bleiben insgesamt recht flach und es gelingt mir nicht, trotz aller Dramatik Nähe zu ihnen aufzubauen, um mitfühlen zu können. Die Atmosphäre bleibt etwas im Hintergrund und wird hauptsächlich durch Landschaftsbeschreibungen erzeugt.
Die Geschichte selbst hat viele gute und interessante Ansätze für einen sehr abwechslungsreichen und emotionalen Roman, Potential, das - vorweg genommen - Anni Deckner meiner Meinung nach leider nicht wirklich ausgeschöpft hat. Zwar enden alle Probleme wie erwartet, doch sie werden insgesamt, und dies betrifft insbesondere die Rettungsaktion für Thordis Sohn, sehr kurz, sehr schnell und dadurch - sogar in Anbetracht einer leichten Lektüre - auch sehr oberflächlich abgehandelt und zu einfach aufgelöst, und wurden damit ihrer dahinter stehenden Dramatik nicht gerecht. Mit ein paar Nebenschauplätzen weniger und einer dafür etwas ausführlicheren Darstellung der Hauptthemen hätte der Roman deutlich gewonnen.
Fazit:
Unterhaltsame, aber doch recht oberflächliche Lektüre mit ostfriesischem Flair, die ich schnell gelesen hatte, jedoch bald wieder vergessen haben werde.