Bergbaugeschichte mit viel Atmosphäre

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waldeule Avatar

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Die durchgehende Bergbauatmosphäre in der Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Es ist nicht nur ein außergewöhnlicher Beruf, sondern auch eine ganz besondere Art der Zugehörigkeit, die Luisa und zwei Generationen vor ihr William an das Leben unter Tage bindet. Das wurde durch den Text sehr gut vermittelt und auch die Wandlung vom Bergbau- zum Tourismusgebiet ist bereits jetzt deutlich erkennbar.

Dafür verzeihe ich auch gerne, dass sich die Vergangenheitsbene um William streckenweise wie ein Sachbuch über das Leben der Bergleute und ihrer Familien zu Beginn des 20. Jahrhunderts liest. Vor lauter Informationen kamen für mich die Protagonisten etwas zu kurz, sie bleiben bislang Statisten in ihrer eigenen Geschichte. Dass die Autorin Fiktion und Realität sehr gut mischen kann, zeigt sie im Gegenwartsstrang, der mir momentan um einiges besser gefällt. Interessant finde ich aber beides - die Vergangenheit und die Gegenwart!

Da mich Bergwerke schon immer faszinieren und ich das Erzgebirge (genauso wie die Lausitz, die eine ähnliche Entwicklung hinter sich hat) mit einigen angenehmen Urlauben verbinde, würde ich das Buch gerne weiterlesen. Vor allem wegen seiner ungewöhnlichen Thematik - und der besonderen Atmosphäre!