Gute Anleitung

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mike nelson Avatar

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Wer die Hector-Bücher von François Lelord und Bücher von John Strelecky ("Das Café am Rande der Welt") mag, der wird mit Ruediger Schaches "Die Selbstliebe-Illusion" sehr zufrieden sein, gleichzeitig aber auch merken, selbst schon ganz viel zum Thema zu wissen, denn wer ist heute nicht irgendwie auch so ganz nebenbei Hobbypsychologe. Was ja nicht verkehrt ist, allerdings aufzeigt, dass man offensichtlich noch weiterhin neugierig auf sich selbst ist, oder sich noch nicht am Ziel glaubt (wobei hier ja die Frage ist, ob das überhaupt das Ziel sein kann). Wie auch immer... "Die Selbstliebe-Illusion" ist nichts vollständig Neues, aber eine gute Anleitung in Richtung größere Lebenszufriedenheit & 'Einklang mit sich selbst'. Der Ausgangsgedanke aber ist absolut nachdenkenswert, es gehe nämlich gar nicht darum, unbedingt den Zustand absoluter Selbstliebe zu erreichen; diese Selbstanforderung ("Ich muss mich selbst mehr lieben!") würde nämlich zu einem Druck produzierenden Tunnelblick und das Problem mangelnder Selbstliebe, statt es zu lösen, eher noch verschärfen. Der Autor schlägt vielmehr vor, sich der eigenen Selbstabwertungs- und Selbstbeschränkungsprogramme und -mechanismen bewusst zu werden. Und in bester Ratgeber-Manier schickt er uns dann auf eine mehrstufige Reise zu uns selbst. Der Autor spricht die Lesenden mit 'Du' an und schafft so die persönliche Atmosphäre eines Life-Coachings. Er hangelt sich an einer Geschichte entlang (Die Begegnung von Jona und Noa in einem 'Café am Rande der Welt'), es folgen in jedem Kapitel die Ableitungen aus einer These, Anregungen zur Selbstreflexion, Selbst-Tests, die Möglichkeit seine (neuen) Gedanken schriftlich zu fixieren ('Arbeitsbuch'), eine graphisch einprägsam aufbereitete Zusammenfassung und die Einladung, einen Abgleich der 'alten Gedanken' mit den 'neuen Gedanken' vorzunehmen, sowie selbstverständlich auch Hinweise für erste Schritte. Gleichwohl gilt auch für diesen Ratgeber: Er ist ein Ratgeber und kein Ersatz für eine Therapie.