Liebe geht durch den Magen

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justine Avatar

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Nelly Schrader ist 35, lebt in Hamburg, ist selbständig und Single. Und genau so will sie es haben. Außer ihrem Food-Truck, mit dem sie von Montag bis Freitag an Hamburgs Hafen Sandwiches verkauft, hat sie nur wenige Verpflichtungen.
Aber Nelly ist kein Einzelkind und sie weiß, dass der Tag kommen wird, an dem sie sich um ihren Bruder kümmern muss. Nelly ist zwar 10 Jahre jünger als Nils, doch der ist geistig behindert und lebt seit Jahr und Tag mit ihrer Mutter zusammen, die sich aufopferungsvoll um ihn kümmert.
Aber dass der Tag so schnell kommen würde, damit hatte Nelly nicht gerechnet. Obwohl ihre Mutter bereits jenseits der 70 ist, ist sie dennoch ganz vital. Doch dann stürzt sie beim Säubern der Dachrinne vom Terrassengeländer und bricht sich einen Rückenwirbel; Krankenhausaufenthalt und Reha inklusive. Für Nelly ein Super-GAU. Und nun überlegt, wie sie die Verantwortung für ihren Bruder abgeben kann.
Doch dann kommt alles anders als geplant. Anstatt sich – wie geplant - schnellstmöglich wieder auf den Heimweg zu machen, tritt sie mit ihrem Bruder eine Reise nach England zur Hochzeit ihres Cousins an, die sie hatte aus diversen Gründen vermeiden wollte. Aber dann wirft sie sich wortwörtlich in Schale und ihre ganze Welt wird auf den Kopf gestellt.

Das lange Warten hat sich in diesem Fall definitiv gelohnt. Das Buch hat einen eigenen Charme, es lässt sich einfach gut und schnell lesen. Es kommt an den richtigen Stellen zum Punkt, ohne den Leser zu sehr auf die Folter zu spannen. Die Geschichte ist rührend. Mehr kann man dazu nicht sagen. Es ist kein Krimi und man weiß, worauf die Geschichte hinausläuft. Trotzdem gibt es reichlich Drama und Spannung und dazu ein Ende, das zum Nachdenken einlädt.
Und auch wenn ich auf die Exfreundin des Bräutigams in der Geschichte gut und gerne hätte verzichten können, kann ich es nur weiterempfehlen.