Spannender Auftakt

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luvi21 Avatar

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Meine Meinung zur Handlung und den Figuren:
In "Zeit für Träume" lerne ich als Leserin die blutjunge Emma kennen, die mit ihren Eltern als umgesiedelte Altdeutsche im okkupierten Metz unter Bismarck lebt. Sie ist klug und belesen und träumt vom Studieren in Strasbourg. Emma leidet unter der Gefühlskälte in ihrem Elternhaus und sucht ihren Platz im Leben. Ihre herrische und selbstsüchtige Mutter (die ich als überzeichnete Figur empfunden habe) verfolgt verbissen das Ziel, ihre Tochter nutzbringend mit einem Mann aus gutem Hause zu verheiraten.
Emma verliebt sich in den jungen, träumerischen Carl, der seinerseits gegen die Pläne seiner Eltern aufbegehrt. Der Vater will, dass er die Führung des Familienbetriebs übernimmt, Carl möchte seiner Leidenschaft für die Senfherstellung folgen und seine eigene Senffabrik eröffnen. Emma ist bezaubert von Carls Vision und teilt seine Faszination für Senf, sie tut ihr Bestes, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.
Carls bester Freund, der Franzose Antoine, ist ein Lebemann mit dunkler Seite, der unter der Brutalität seines Vaters leidet. Er wirbt um Emma. Mit Antoine zeichnet die Autorin ein höchst ambivalentes Charakterportrait. Ab einem bestimmten Punkt in der Handlung hat Antoine meine Sympathie verloren, er tut Unverzeihliches.
Komplettiert wird das Figuren-Ensemble durch Emmas väterlichen Mentor Emile (der eine Buchhandlung führt und Emma beim Erwerb des Abiturs unterstützt) und Carls Schwester Louise. Sie sucht noch ihre Berufung als Künstlerin (was sich in Band 2 entfalten wird)