5 Sterne von mir, die eigentlich nicht für Liebesgeschichten zu begeistern ist

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Monique Grant ist eine gute Journalistin, aber bei der Zeitschrift, bei der sie arbeitet, trotzdem nur ein kleines Licht. Ihr Traum ist es, mit einem bedeutenden Artikel auf sich aufmerksam zu machen, um endlich die Anerkennung zu bekommen die ihr zusteht und endlich selber aussuchen zu dürfen, über was sie schreiben möchte. Diese Chance bietet sich ihr, als der ehemalige Filmstar Evelyn Hugo ein Interview geben möchte und dafür ausgerechnet nach Monique fragt. Und warum auch nicht, schließlich gibt es nichts, was Monique mit dieser Ikone verbindet. Oder etwa doch?

Obwohl dieses Buch gar nicht mein Genre ist, hat mich der Klappentext schon sehr angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Und was soll ich sagen, es hat sich absolut gelohnt!

Auch wenn es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt, ist sie alles andere als langweilig und glücklicherweise auch nicht schnulzig. Sehr kurzweilig verfolgen die Leser Evelyns Geschichte rund um ihre 7 Ehemänner und ihre wahre und einzig große Liebe. Besonders der Schreibstil ist es, der mich bei diesem Buch so gefesselt hat. Die Autorin versteht es, Moniques Gefühle auf die Leser zu übertragen und Evelyns Charakter extrem eindringlich wiederzugeben. Während Evelyn berichtet, wie sie für ihre Karriere teilweise über Leichen gegangen ist, ist Monique hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Unverständnis gegenüber Evelyn und ihrem Lebensstil. Und genau das habe ich beim lesen ebenfalls verspürt. Ich habe Evelyn gegenüber sehr ambivalente Gefühle entwickelt, da sie mir teilweise regelrecht unsympathisch war, dann wieder war ich voller Bewunderung über ihre Stärke und Durchsetzungskraft. Ich konnte sie nicht leiden, konnte mich ihrer starken Persönlichkeit aber auch nicht entziehen. Ein durchgängiges Wellenbad der Gefühle hat mich beim lesen begleitet. Und zum Ende des Buchs sind mir tatsächlich Tränen in die Augen gestiegen und hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht im Bus gesessen, hätte ich ihnen bestimmt auch freien Lauf gelassen. Das Ende der Geschichte war für mich einfach total perfekt und auf den Punkt. Anders hätte ich es mir gar nicht gewünscht und ich konnte sogar meinen Frieden mit Evelyn mache. So hat mich das Buch letztendlich sehr befriedigt zurückgelassen.

Der Schreibstil ist generell schon überhaupt nicht blumig oder anstrengend. Das Ganze wird dann aber noch aufgelockert durch immer wieder eingestreute Zeitungsartikel und Blogger-Einträge aus dem Internet bezüglich Evelyn. Das finde ich eine tolle Idee. Das Buch fängt mit einem solchen Zeitungsartikel an und endet mit einem von Monique verfassten Artikel. So schließt sich dann der Kreis und es ergibt sich ein sehr harmonisches Gesamtbild.
Es hat lange gedauert bis die Story an den Punkt kam, an dem die Leser erfahren dass Evelyn und Monique vielleicht doch Berührungspunkte haben. Trotzdem habe ich mich keinen Moment gelangweilt sondern gespannt Evelyns Erzählungen gelauscht.

Dennoch hat dieses Buch für mich nicht soviel Glamour versprüht wie es in der Buchbeschreibung versprochen wurde. Eher wurde der Filmbranche etwas von ihrem Glamour genommen, indem mir ein wenig die Augen geöffnet wurden. Es ist eben nicht alles Gold was glänzt. Trotzdem wurde mir Hollywood dabei nicht „vermiest“, denn im Endeffekt war nichts dabei, was man nicht sowieso schon wusste oder vermutet hat. Es war eher, als höre man einer Freundin zu, die Insiderwissen über Hollywood hat. Und irgendwie ist es ja auch ein bisschen so gewesen ;-)

Das Buch wird nicht nur von einer tollen Story, sondern auch von dem überragenden Schreibstil der Autorin getragen. Selbst die Danksagungen am Ende sind so schön geschrieben, dass selbst Monique es nicht hätte besser machen können. Daumen hoch für ein Buch, das mich mitgerissen hat und das beim Lesen etwas mit einem macht. Ein Buch, das nach dem Ende noch in den Lesern nachhallt. Ein Buch, das bewegt und mehr als nur eine wichtige Message verbreitet. Ein Buch, das einfach nur lesenswert ist!