Ein anderer Blickwinkel auf das Leben

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steineinhorn Avatar

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Der Liebesroman ,, Die Sieben Männer der Evely Hugo" von Taylor Jenkins Reid erschien am 31.03.2022 im Ullstein Verlag.

Das Cover ist sehr beeindruckend und für mich sehr passend zum Titel und zur Geschichte.

Monique ist erstaunt das die Filmikone überhaupt sich nur von ihr Interviewen lassen will. Sie setzte ihrer Chefin praktisch die Pistole auf die Brust entweder Sie oder gar nicht. Doch das ist nur ein Vorwand um an Monique dran zu kommen. Denn worum es letzten Endes geht ist deutlich größer als die Memoiren Evelyns.

Ich habe nach dem Titel nicht mit so einem Buch gerechnet. Der Schreibstil der Autorin ist sowohl bildlich wie gefühlvoll und dabei so mitreißend aber auch zart. Ich habe etwas gebraucht um warm zu werden, war aber dann total gecatcht. Ich sehe Monique und Evelyn in ihrem Büro sitzen und bin auch mit im Raum, Verschwinde mit Evelyns erzählungen in die Vergangenheit und bin immer etwas verwirrt, wenn es wieder in die ,,Gegenwart" des Büros zurück geht. Es ist wirklich unglaublich was für eine Person die Autorin kreiert hat die dabei so nahebar und unnahebar zur gleichen Zeit scheint.
Ich bin völlig fasziniert und auch schockiert von der Welt des Films und bin weit davon entfernt zu glauben das es heute besser ist. Die Politischen Themen die in dem Buch aufgegriffen werden spielen nicht die Huaptrolle. Sie werden völlig unaufgeregt mit in die Geschichte eingeflochten ohne das sie zu sehr präsent werden.
Ich bin so faszieniert davon wie ihre Sicht auf die Dinge sind die sie getan oder Entschieden hat und über welche ,,leichen" sie dabei gegangen ist um das zu bekommen was sie haben wollte. Sie ist schonungslos ehrlich mit sich selber und auch zu anderen und das ist auch vollkommen okay, das zeigt aber auch nur wieder das es immer auslegungssache ist oder von welcher Seite man die Dinge betrachtet. Sie hätte in viele Situationen anders Handlen können, die frage ist ob sie bereit gewesen wäre den Preis zu zahlen. Wichtig ist glaube ich an der Stelle das sie mit sich im reinen ist und auch immer wieder so handeln würde wie sie es getan hat. Sie hatte sich und ihr leben bis zum Schluß fest im Griff und das ist das was mich am meisten beeindruckt hat. Sie wußte immer was sie wollte und hat getan was ihrer Ansicht nach dazu nötig war es zu bekommen.
Ihre kryptischen Andeutungen Monique gegenüber das es am Ende keine Fragen mehr geben wird, lassen einen die ganze Zeit rätseln und schließlich ist mit einem Knall die Lösung da und von da an geht es alles sehr schnell zu ende. Wenn es die Zeit die Evelyn bleibt unterstreichen soll, dann hat die Autorin alles richtig gemacht, wenn es das nicht symbolisieren sollte ist das der einzige klein Wermutstropfen das das Ende zu schnell kommt.

Monique bleibt die ganze Zeit über sehr blass als Charakter. Sie ist zwar da aber irgendwie auch nicht. Natürlich ist man in verschiedenen Situationen ganz bei ihr. Man bewundert ihren Mut oder versteht ihren Schmerz, aber ich werde nicht wirklich warm mit ihr, was ich sehr schade finde.
Einzig die Größe die sie am Schluß beweist nötigt mir eine menge Respekt ab und auch da komme ich nicht umhin mich zu fragen wie ich in dieser Situation reagiert hätte. Völlig unabhängig von ihrem Artikel.
Meine Charaktere der Geschichte sind Evely ,Harry und Cameron ich finde das ist das reinste und ehrlichste was man sich vorstellen kann unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.

Ich gebe eine uneingeschränkte leseempfelung. Ich bin mir sicher das ich Evelyn Hugo nicht so schnell vergessen werde und das ist mit eines der größten Komplimente das man der Autorin machen kann.