einzigartige Geschichte über Liebe, Hass und alles dazwischen.

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annaliesttraume Avatar

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The seven husbands of Evelyn Hugo…
„you and me, true blue“
Normalerweise halte ich Abstand von Hype Büchern, da sie mich oft enttäuschen oder meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Deshalb habe ich anfangs sehr gezögert, ob ich dieses Buch lesen soll…ganz sicher bereue ich es nicht, dass ich es gemacht habe.
Dieses Buch hat mir alle meine Worte genommen, alle meine Gefühle und am Ende habe ich mich einfach nur leer gefühlt und folgendes gefragt: „wie soll ich jemals wieder ein anderes Buch lesen?“ Und ich denke mal, dass dieser Satz viel über den Rest meiner Rezension aussagt.
Evelyn Hugo, eine der größten Ikonen ihrer Zeit, erzählt von ihrem Aufstieg, ihrem Fall und dem Weg zurück. Sie erzählt von Liebe, Hass, Neid, Macht, Diskriminierung und so vielem mehr. Dazu kommt Monique, die Evelyn interviewt und währenddessen eindeutig wächst und ich habe es geliebt zu lese, wie ihre Meinung zu Evelyn sich von Ehemann zu Ehemann geändert hat.
Evelyn ist kein Charakter, der makellos ist, oder der rundum nett ist. Evelyn kann abscheulich sein, aber auch liebevoll. Sie kann egoistisch sein und selten aufopferungsbereit. Ich habe sie geliebt und gleichzeitig so gehasst. Ich habe selten einen Charakter erlebt, der so ausgearbeitet ist, wie Evelyn. Sie hat alles gemacht um an ihr Ziel zu kommen, ganz egal wie es ihren Mitmenschen entgegen.
Mit Harry gibt es einen Charakter, der mein Herz erobert hat. Die Freundschaft von ihm und Evelyn war so natürlich und ich habe ihre Dialoge geliebt. Sie haben mich eingelullt und nicht mehr losgelassen. Die Beiden sind mit einer Ehrlichkeit miteinander umgegangen, die ich so selten gelesen habe.
Celia und ich wurden nicht sehr warm, da ich ihre Entscheidungen oft nicht nachempfinden konnte, doch durch die Selbstreflexion, die sie gegen Ende hatte, habe ich sie immer mehr lieb gewonnen.
Generell die Reflexion in diesem Buch war der Hammer. Diese Geschichte spielt über Jahrzehnte, geschichtliche Ereignisse wurden berücksichtigt, genauso wie auf die Entwicklung der Menschenrechte eingegangen wurde. Am besten hat mir wohl der Aspekt gefallen, wie die Entwicklung des Feminismus beschrieben wurde. Die Art, wie Männer Frauen in diesem Buch gesehen haben war teilweise so ekelhaft, dass ich kotzen wollte. Aber doch haben sie die Realität widergespiegelt. Sie haben gezeigt, wie die Gesellschaft uns Frauen früher und heute noch beurteilt. Besonders, welche Unterschiede es immer noch gibt.
Wie Taylor Swift eins sagte: „A man does something, it's 'strategic'; a woman does the same thing, it's 'calculated.' A man is allowed to 'react'; a woman can only 'overreact.' It goes on and on and on. A man does something? 'Confident and bold.' A woman does it the same way, and she's 'smug.' A man 'stands up for himself'; a woman 'throws a temper tantrum.“
Und genau das zeigt das Buch. Gesellschaftliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die nicht nur früher, sondern auch immer noch heute auch in der Musik- und Filmbranche existieren.
Genauso wird in dem Buch über Homophobie und die Entwicklung der LGBTQIA+ Community gesprochen. Über die AIDS Krise und die ersten Proteste. Über diese wichtigen Geschehnisse ohne die ich und viele andere queere Menschen heute nicht so offen mit ihrer Sexualität umgehen könnten.
The seven husbands of Evelyn Hugo ist so viel mehr als ein Buch über Hollywood, Freundschaft und Liebe. Es ist eine Hommage an den weiblichen Körper, das Recht auf freie Liebe und die Stärke einer Frau.