Glamourös und dramatisch

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lena_lu Avatar

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„Voller Glamour, Liebe und schockierender Ereignisse“. So beschreibt die Zeitschrift People den Roman „Die sieben Männer der Eyelyn Hugo“ und trifft damit voll ins Schwarze. Das Buch, das bereits im Jahr 2017 von der US-Amerikanischen Autorin Taylor Jenkins Reid veröffentlicht wurde, und vor kurzem endlich in deutscher Version beim Ullstein-Verlag das Licht der Welt erblickte, avancierte schon bald zum Bestseller. Es geht darin um das prunkvolle und zugleich skandalöse Leben der Hollywood-Legende Evelyn Hugo.
Hollywood-Sternchen Evelyn Hugo will nach Jahren der Zurückgezogenheit zum ersten Mal ein Interview geben und verlangt dafür niemand anderen, als die unbekannte und mit wenig Selbstbewusstsein gesegnete Journalistin Monique Grant. Beim ersten Treffen eröffnet Evelyn, dass sie Monique die Aufgabe übertragen möchte, ihre Biographie zu schreiben, die mehrere Millionen Dollar einbringen würde. Monique willigt schließlich ein und Evelyn breitet ihr ganzes Leben voller Leidenschaft, Liebe, Freundschaft, Skandale, Dramen und Verluste vor der Journalistin aus. Das Zentrum bilden die titelgebenden sieben Ehemänner, für die sich die Öffentlichkeit brennend interessiert.
Monique Grant wirkt sehr authentisch, da sie zu Beginn als nahbarer Mensch mit Schwächen, mit wenig Selbstbewusstsein und einem eintönigen Alltag dargestellt wird, sich im Verlauf des Buches jedoch zu einer selbstbewussten jungen Frau mausert, die ihr Leben endlich selbst in die Hand nimmt. Ganz anders verhält es sich mit Evelyn: Sie ist eine alte Dame, die in ihrem Leben sehr viel erlebt hat und viele Entscheidungen treffen musste. Und auch wenn das Leben viele Schicksalsschläge für sie bereithielt, hat sie letztendlich doch das Leben geführt, dass sie sich gewünscht hat und bereut rückblickend absolut nichts.
Das Setting empfinde ich als sehr gelungen, da der Glamour von Hollywood in den 50er-, 60er- und 70er-Jahren sehr überzeugend und lebensecht transportiert wird. Auch die weiteren wichtige Orte, wie beispielsweise New York und Spanien werden knapp, aber anschaulich beschrieben, sodass man sich LeserIn noch besser in die Geschichte hineinversetzen kann.
Das Cover bringt die Stimmung des Buches perfekt rüber, wozu auch die gut gewählten Farben ihren Teil beitragen. Meines Erachtens ist das deutsch Cover zudem deutlich besser gelungen als das englisch, also das Original.
Leider weist das Buch einige „Schönheitsfehler“ auf. Diese betreffen jedoch nur die Übersetzung, nicht den Inhalt an sich. Beispielsweise fällt auf, dass englisch Redewendungen teilweise einfach wörtlich übersetzt wurden und nun im Deutschen völlig sinnfrei sind. Außerdem gibt es einige Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler und zwei- oder dreimal wurde die englische Schreibweise für ein Datum benutzt, meistens jedoch die deutsche.
Fazit: Ein sehr schönes Buch mit authentischen Charakteren, einem überzeugenden Setting, das wichtige Themen behandelt und stellenweise die Leser wirklich zum Weinen bringt, nur leider ist die deutsche Übersetzung teilweise nicht ganz so gut gelungen. Daher bekommt der Roman „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ 4,5 Sterne von mir.