Memoiren einer Diva

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waterlilly Avatar

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„Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ ist ein Buch, welches ich in der Originalausgabe bereits zahlreiche Male auf Instagram gesehen habe. Viele Leser schienen es nicht nur zu lieben, sondern waren komplett begeistert. Dieser Hype hat mich so neugierig gemacht, dass ich den Roman unbedingt auch lesen wollte, obwohl der Klappentext nur mittelmäßig interessant für mich klang.
Taylor Jenkins Reid weiß ohne Frage, wie sie ihre Leser abholen kann. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte in den Bann gezogen und förmlich eingesaugt.
Die Journalistin Monique fällt aus allen Wolken, als die Hollywood Ikone Evelyn Hugo explizit nach ihr als Autorin für ihre Biographie verlangt.
Gemeinsam mit Monique nehmen wir in Evelyns Wohnung Platz und lauschen der Filmdiva fasziniert, als diese aus dem Nähkästchen plaudert.
Die Strukturierung ist sehr geschickt und kurzweilig. Wie schon der Titel verrät, war Evelyn sieben Mal verheiratet und so ist der Roman in sieben Teile untergliedert, die sich mit dem jeweiligen Lebensabschnitt befassen.
Dieser Roman ist überwiegend ein Monolog. Es wird exklusiv aus der Perspektive einer einzigen Person erzählt und ist dabei trotzdem wahnsinnig farbenfroh, lebendig und mitreißend. Die Handlung ist fiktiv aber es fühlt sich beim Lesen alles so echt an und irgendwie könnte man sich vorstellen, dass es sich tatsächlich so ähnlich abgespielt haben könnte.
Hollywood ist nach außen unfassbar glamourös aber hinter den Kulissen herrscht Krieg. Wer ist die Schönste, wer am erfolgreichsten und wie kann man seine Gegenspieler am wirkungsvollsten vernichten.
Taylor Jenkins Reid entführt in eine Welt, die faszinierend und gleichzeitig deprimierend ist.
Evelyn Hugo stammt aus ärmlichen Verhältnissen, ist übertrieben zielstrebig, und weiß, wie sie Menschen für ihre Zwecke benutzen kann. Sie ist einerseits skrupellos und hat trotzdem etwas verletzliches und sehr menschliches an sich, so dass man sie mit jeder Seite mehr ins Herz schließt und mit dieser erfolgreichen und doch oft so traurigen Frau sympathisiert.
Dieser Roman erzählt vom Preis des Erfolges, von Vorurteilen, von den Zwängen der Gesellschaft und wie unsinnige Normen und Regeln dass Leben unzähliger Menschen zerstören.
Je länger man liest, desto mehr spürt man den Schmerz der Charaktere und an manchen Stellen fühlt man sich, als würde die Autorin einem das Herz herausreißen.
Es ist ja immer so eine Sache mit gehypten Büchern, aber „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ konnte auch mich restlos begeistern. Der Schreibstil der Autorin ist einfach toll und man kann diesen Roman kaum aus der Hand legen. Ich habe gehört, dass kürzlich die Filmrechte verkauft wurden und dieses Material ist wie gemacht für eine Miniserie. Ich bin schon jetzt auf die Besetzung und die Umsetzung gespannt!