Memoiren einer Ikone

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cynthiam Avatar

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Taylor Jenkins Reed kann einfach schreiben und erschafft fiktionale Ikonen, von denen man wünschte, sie wären real. Das hat sie schon mit „Daisy Jones“ geschafft und nun auch mit Evelyn Hugo, Sexbombe und Filmstar der 60er, 70er und 80er Jahre. Ein fantastischer Roman der zeigt, dass in Hollywood der schöne Schein trügerisch ist.

Zum Inhalt: Evelyn Hugo ist ein Star, eine Ikone, ein Symbol einer längst vergangenen Zeit. Und ein Mysterium, denn die in die Jahre gekommene Schauspielerin lebt sehr zurückgezogen von der Welt. Umso mehr Aufmerksamkeit erregt es, als sie plötzlich einer jungen Journalistin ein Exklusivinterview geben will. Und reinen Tisch macht. Denn diese Geschichte verbirgt nichts.

Ich mag eigentlich keine Menschen auf Covern, finde aber, dass es ausgesprochen gut zur Handlung passt. Um das Buch wurde im Vorfeld viel Aufhebens gemacht und entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Und ich kann nur sagen, dass mir das Buch ausgesprochen gut gefallen hat.

Die Geschichte beschreibt nicht nur das Leben eines Filmstars im frühen Hollywood mit all seinen Höhen und Tiefen, es spricht auch wichtige Themen der Filmindustrie an, über die viel zu lange nicht gesprochen wurde. Natürlich ist Homosexualität in Hollywood heute kein großes Thema war, aber allzu lange ist es nicht her, dass darüber nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wurde und es das Aus für die Karriere bedeuten konnte. Außerdem werden auch Themen wie Alkoholismus, häusliche Gewalt und sexueller Missbrauch angesprochen.

Evelyn ist eine Protagonistin, die sich langsam in mein Herz geschlichen hat. Diese junge Frau, die eine Zukunft für sich will und bereit ist, alles dafür zu tun. Und wenn es unter Einsatz ihrer sexuellen Reize geschieht. In diesem Buch geht es auch viel um Familie und Liebe und darum für den Menschen akzeptiert zu werden, der man ist.

Die Geschichte hat mich einfach in ihren Bann gezogen und ich habe mich im Glamour und der Tragödie von Evelyns Leben verloren.