spannende Lebensgeschichte

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Evelyn Hugo, schilllernde Hollywood-Ikone, nicht nur bekannt für ihre filmerischen Talente sondern auch für ihre zahlreichen Ehemänner, beschließt ihre Biografie zu veröffentlichen um endlich mit der Vergangenheit abzuschließen und alte Gerüchte und falsche Aussagen zu klären. Dafür sucht sie sich die eher unbekannte Journalistin Monique aus. Die beiden unterschiedlichen Frauen verbringen mehrere Tage zusammen im luxuriösen Apartment Evelyns, wo sie ihre Lebensgeschichte erzählt.

Evelyn Hugo ist eine faszinierende Person, eine starke Frau, die schon früh weiß, was sie will: berühmt werden und aus dem tristen Leben und ärmlichen Elternhaus entkommen. Dafür ist sie bereit alles zu tun und so sucht sie, kaum 16 Jahre, ihren 1. Ehemann aus, der sie nach Hollywood mitnimmt. Evelyn weiß, ihren Körper für ihre Ziele einzusetzen, aber sie weiß auch, für ihre Ziele einzustehen und ihre Wünsche durchzusetzen. Um ihre Geheimnisse zu bewahren und ihr Leben nach Außen hin aufrechtzuerhalten bringt sie viele Opfer. Und auch, wenn sie jetzt am Ende ihres Lebens diese Opfer bedauert, bereut sie doch keine ihrer Taten und steht dazu. Durch all die Jahre in Hollywood waren nur wenige Menschen stets an ihrer Seite und so ist ihre Geschichte auch eine Liebeserklärung für ihre Wahlfamilie und die Menschen, die sie berührt und die sie geliebt hat.

Die Dialoge zwischen Evelyn und Monique fand ich spannend, man spürt, dass Evelyn einerseits ihre Wünsche durchsetzen und Monique in ihre Schranken weißen möchte, doch andererseits hat man auch immer das Gefühl, dass sie sich um die junge Frau kümmert und ihr ihre Lebensweisheiten nahe bringen möchte. Evelyn hat geliebt und gehasst, gelacht und geweint und Menschen verloren. Neben dieser Lebensgeschichte wirkt Monique allerdings fast etwas blass, ihre persönlichen Probleme haben mich weniger interessiert und dienten wohl mehr als Verbindungsstück zu Evelyn selbst. Auch das immer wieder groß angekündigte, dramatische Ende, das von der schlechtheit Evelyns überzeugen soll, hat mir nichts gegeben, viel mehr empfand ich es als unnötig und übertrieben.

Reid hat ihre Geschichte gut konstruiert und aufgebaut. Nach einigen anfänglichen, etwas langsameren Abschnitte in denen sich Evelyn und Monique kennen lernen, folgt man gebannt den Stationen in Evelyns Leben, ihren Hoffnungen, Siegen und Enttäuschungen. Das hat mir sehr gefallen und auch wenn "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" kein Highlight für mich war, hat es mich gut unterhalten und ich habe diese besondere Liebesgeschichte inmitten einem spektakulären Leben sehr gerne gelesen, denn es ist nicht zuletzt auch eine Liebe zu sich selbst, die Evelyn hier preisgibt.