Wer bin ich?

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stefan182 Avatar

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Das Cover ist interessant gestaltet. Auch der Beginn des Romans ist spannend gewählt. Man befindet sich direkt am Tatort. Genauer: Der Ich-Erzähler wird Zeuge eines (vermeintlichen?) Mordes.
Etwas schade finde ich allerdings, dass der Klappentext vergleichsweise viel verrät. Die Leseprobe habe ich mit der Brille "Zeitschleife" und "Körperwechsel" gelesen, die allerdings in der Leseprobe noch nicht auftauchen. Man kennt also durch den Klappentext die Erzählstruktur des Buches (und einzelne noch nicht aufgetretene wichtige Figuren), ohne dass die Erzählung sie bereits gezeigt hätte. Ein überraschendes Aha-Erlebnis bleibt somit u.U. aus, obwohl dies durch den eher parataktischen Schreibstil und dem Spannung aufbauenden Zurückhalten von Informationen in der Erzählung angelegt ist.
Nichtsdestotrotz bin ich gespannt darauf, wie die Handlung weitergeht, da sehr viele Fragen aufgeworfen worden sind, ohne dass etwas beantwortet worden ist. Wer ist der Ich-Erzähler und warum leidet er unter Amnesie? Wer sind die anderen Gäste? Wie kommt es zu der Zeitschleife? Wer ist Anna, wer der Kompass-Mann, wer der Krähen-Mann? Und: Wer ist der Mörder? Was hat es mit der Stimme im Kopf auf sich? Letztlich weiß man - auch aufgrund des unzuverlässigen Erzählers -, dass man eigentlich nichts wirklich weiß. Weiterhin freue ich mich auf das Motiv der Zeitschleife. Der besondere Kniff des Buches (in Abgrenzung zur Handlung von "Und täglich grüßt das Murmeltier" oder "Happy Deathday") ist der Wechsel des point of view: Nicht eine Figur erlebt den Tag immer aufs Neue, sondern eine Figur erlebt den Tag aus der Perspektive einer anderen Figur in Endlosschleife.