Raffiniertes Meisterwerk

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buchmareike Avatar

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Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Wow! Einfach nur wow. Dieses Buch wird zurecht als der raffinierteste Krimi des Jahres bezeichnet. Ich bin total begeistert. Endlich mal wieder ein Buch, dass mich so richtig gefesselt hat.

Klappentext: Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.

Gut, dass der Klappentext so interessant klingt, dann erstmal war ich ein wenig entäuscht vom ersten Protagonist Sebastian Bell, weil er so ein Feigling ist. Zum Glück wusste ich, dass eigentlich jemand anders in ihm steckt. Aiden Bishop erlebt immer wieder densselben Tage aus unterschiedlichen Perspektiven. Bald wird ihm klar, dass er nicht nur ein Rätsel lösen muss, sondern auch selbst gejagt wird.

Dieser intelligente und teilweise auch ziemlich brutale Krimi ist wie ein Puzzel. Immer wieder findet man Stückchen, die nicht zusammenpassen, legt sie zur Seite, findet neue. Laufend gibt es neue Wendungen, Rätsel werden gelöst , neue aufgeworfen. Eine Menge Leute sterben. Es wird immer komplizierter.

Aiden hat erst keine Lust auf dieses groteke Verwirrspiel und versucht zu fliehen. Doch irgendwann erkennt er, dass er nicht entkommen kann. Die unterschiedlichen Stärken und Schwächen seiner jeweiligen Wirte, der Facettenreichtum und die Tiefe der Charaktere machen das Besondere dieses Krimis aus. Immer wieder begegnet er auch Gegnern oder scheinbaren Verbündeten. Doch er kann niemandem trauen, nicht einmal sich selbst.

Der Leser folgt Aiden in die Abgründe von Blackheat Castle, deckt Verrat und Intrigen auf. Die spannenste Frage lautet: Ist es Aiden möglich, den Ablauf des Tages zu verändern?

Ich fand dieses Buch total genial und gebe eine unbedingte Leseempfehlung!