Das kleine Leuchten findet in sein Leben

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Dies ist kein Bilderbuch für Erwachsene und schon gar nicht für Kinder. Es ist ein richtig fest gebundenes, dickes Buch. Das Cover wirkt in seiner schlichten Art geheimnisvoll und zeigt, was der Leser zu erwarten hat. Ein kleines Leuchten in der Dunkelheit und eine niedliche Raupe. Der Titel "Die sieben Türen" lassen auf etwas Verborgenes schließen, dazu noch die magische Zahl 7.
Die Geschichte gliedert sich in sieben Türen, die von dem kleinen Leuchten zu öffnen sind. Zunächst aber begreift sich das Leuchten als kleines Glimmen im Nichts, in Dunkelheit und Stille aber mit einer tiefen Sehnsucht in sich.
Plötzlich ist da eine kleine Raupe, mit der es sich unterhalten kann. Dem Leuchten Fragen beantwortet und es zu den sieben Türen führt.
Der Text und die Illustrationen sind perfekt aufeinander abgestimmt. Das Schriftbild fügt sich oft in die Bilder ein oder glänzt auf einer eigenen Seite mit Absätzen und hervorgehobenen Wörtern in einer geschwungenen Schriftform.
Das kleine Leuchten erzählt in Ich-Form, mit viel wörtlicher Rede, seine Geschichte.
Hinter jeder Tür warten zwei Polaritäten. Diese erklären sich und beantworten die Fragen des Leuchtens. Mut - Angst, Alles - Nichts, Glück - Trauer,...
Bei der siebten Tür steht das Leuchten vor seiner Entscheidung. Wird es über die Schwelle in sein Leben treten, ohne Erinnerung an alle Türen?
Ein so wundervoll poetisches Buch, das ich jedem nur empfehlen kann. So berührend wie "Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd" und voller Weisheit wie "Der kleine Prinz".
Wenn jeder das Wissen dieses Buches bei Geburt in sich tragen würde, hätte man schon eine "Anleitung fürs Leben".
Oder wie beschreibt Adrian Draschoff:
"Das Leben selbst hat keinen Sinn. DU musst ihn erschaffen. Lebe DEIN Leben! Nicht das eines anderen!"