Das große Spiel

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clara_fall Avatar

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Ein Familienvater schießt scheinbar grundlos an einem Sonntagmorgen in einer Bäckerei um sich. Durch Zufall gelangt der Anwalt Rocco Eberhardt an die Strafverteidigung dieses Falles.
Die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht, was sich wohl aus dieser scheinbar "harmlosen" Ausgangssituation entwickelt. Obwohl diesem Fall zutiefst menschliche Beweggründe zugrunde liegen, entstand einfach keine Spannung, kamen keine Überraschungen oder neuen Erkenntnisse zustande. Mir ist klar, dass ein Justizkrimi hauptsächlich Gerichtsverhandlungen schildert. Aber das diese nicht trocken und langweilig sein müssen, beweisen zum Beispiel John Grishams Bücher.
Auch wenn man die Messlatte beim Lesen nicht so hoch anlegt, bekommt man trotzdem keinen Bezug zu den Hauptfiguren und deren Handlungen. Man kann nicht glauben, dass im Vorfeld so wenig ermittelt wurde und erst im Verlauf der Verhandlung den Anwälten entscheidende Punkte auffallen, die sie dann auch in Eigenregie meist durch puren Zufall klären können. Eberhardt hasst es zu verlieren, raucht und trinkt reichlich und hat ein sehr diffuses Verhältnis zu seinen Eltern. Jarmer kommt in diesem Fall in seinem Fachgebiet kaum zum Zuge. Es gäbe noch einiges aufzuzählen, was es mir sehr schwer gemacht, mich durch dieses Buch zu quälen. Ich kann es nur zart besaiteten Krimilesern empfehlen als Lektüre in der Mittagspause oder in der U-Bahn. Das sehr schöne Cover hätte es verdient, anspruchsvollere Seiten zu umhüllen.