Konnte mich leider nicht vollends überzeugen

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pandaspirit Avatar

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Wie schon in den anderen Thrillern von Michael Tsokos verschwendet er auch in der Zusammenarbeit mit Florian Schwieker keine Zeit und so startet die Geschichte mit einem wortwörtlichen Knall: der komplett unscheinbare Beamte Nölting schießt in in einer Berliner Bäckerei um sich.

Ab diesem sehr überraschenden Auftakt dreht sich das Buch vor allem um die eine Frage: warum hat er das getan? Anfangs hat mich das noch sehr in seinen Bann gezogen und dass das Buch in viele kurze Kapitel unterteil ist, hat auch merklich dazu beigetragen, dass ich schon gerne wissen wollte was denn nun die Antwort auf diese Frage ist. Leider habe ich dann immer mehr das Interesse verloren und das hat verschiedene Gründe.

Zum einen ist da die Geschichte selbst. Ist sie am Anfang dank der schwer im Raum stehenden Frage des Warum noch frisch und spannend, lässt die Prämisse leider schon recht schnell nach, weil einfach immer und immer wieder etwas "Neues" passiert, was sich zum Teil einfach sehr konstruiert anfühlt. Zum anderen war mein größtes Problem die Unpersönlichkeit der Charaktere. Neben Hauptfigur Rocco erfüllen sie so ziemlich alle, egal ob kleinster Nebencharakter oder eben tragender Protagonist, die plattesten Klischees die es so gibt. Das trägt leider dazu bei, dass ich mich null mit den Charakteren anfreunden und deshalb auch nicht mit ihnen mitfiebern konnte. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass sie alle unnahbar und kühl, eher schon wie in einem Sachbuch beschrieben sind.

Auch der Schreibstil ist mir an einigen Ecken mit seinem Stakkato und den häufig verwendeten Ausrufezeichen nervig geworden. Leider ist der Thriller vom Autorenduo für mich nur Mittelmaß. Die Grundidee fand ich spannend und auch das erste Drittel des Buches hat mich gut unterhalten. Leider gab es aber einige Dinge die mich persönlich nicht überzeugen konnten.