Spannender Auftakt der neuen Reihe

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anett.syring Avatar

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„Die 7. Zeugin“ von Florian Schwiecker und Michael Tsokos habe ich als Taschenbuch vom Knaur-Verlag gelesen. Es hat 320 Seiten, die in 104 Kapitel eingeteilt sind, die mit Datum, Uhrzeit und Ort der Handlung überschrieben sind. Es ist ein Justiz-Krimi und der erste Fall für Eberhardt und Jarmer.
Auf der vorderen Umschlaginnenseite werden Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer kurz vorgestellt und auf der hinteren Innenseite werden durch jeden der beiden drei Fragen beantwortet.

Das Buch beginnt dort, wo üblicherweise Krimis aufhören, nämlich dann, wenn der Täter gefasst ist. Hier wird die Tat gleich zu Beginn kurz und emotionslos geschildert. Der Beamte Nikolas Nölting geht Sonntagmorgen in eine Bäckerei und schießt um sich. Ein Mann stirbt, zwei Menschen werden verletzt. Der Fall ist eindeutig, Der Täter lässt sich sofort festnehmen, es gibt genügend Zeugen. Danach beginnt die eigentliche Geschichte.
Auf der Suche nach einem Anwalt trifft die verzweifelte Ehefrau Anja Nölting auf den erfolgreichen Strafverteidiger Rocco Eberhardt, der die Verteidigung für den Täter übernimmt, obwohl es aussichtslos erscheint, den Fall zu gewinnen.
Aber durch Rocco's Hartnäckigkeit ist es ihm gelungen, dass das Verfahren nicht vorzeitig abgeschlossen wird. Als dann auch noch der Rechtsmediziner Dr. Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, ist für Rocco klar, dass es nicht so war, wie es schien.
Zusammen mit seinem Freund, dem Privatdetektiv Tobias Baumann, findet er Dinge heraus, die in das kriminelle Milieu Berlin's führen und für beide sehr gefährlich wird. Rocco gerät auch persönlich in eine moralische Zwickmühle und hadert mit sich, ob der die Hilfe annehmen kann.
Im Gericht ist es auch nicht einfach, die Beweise darzulegen. Bis die 7. Zeugin in den Zeugenstand tritt und durch ihre Aussage eine Wendung herbeiführt. Sein Gegner im Gericht ist der selbstgefällige Oberstaatsanwalt Dr. Bäumler, der mehr an seiner Medienpräsenz interessiert ist als am Fall selbst.

Dr. Jarmer tritt eher selten in Erscheinung und es gibt noch nicht wirklich eine Zusammenarbeit mit Rocco. Jarmer wirkt zuerst etwas arrogant und unterkühlt gegenüber Rocco, man kann ihn noch nicht richtig einordnen.

Das Buch lässt sich sehr gut und zügig lesen. Die Kapitel sind meist sehr kurz und es gibt immer wieder einen Perspektivwechsel, wodurch ein stetiger Spannungsaufbau erfolgt. Die Vorgänge und Handlungen werden aus der Sicht verschiedener Personen geschildert und man bekommt somit einen Einblick in die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten.
Es gibt einen Cliffhanger, sodass man sich auf den nächsten Teil freuen kann.
Es ist ein sehr guter und spannender Auftakt dieser neuen Justiz-Krimi-Reihe.