Poetisch

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sternchenblau Avatar

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Die Autorin flicht geschickt in das Alltägliche das Außergewöhnliche. Ich hatte nach dem Bachmann-Preis letztes Jahr schon einige von Ronya Othmann gehört und sie auf meine „Leseliste“ gesetzt. Mir gefällt der nüchterne Stil, der aber fast nebenbei voller Poesie ist. So wie dieser wundervolle Abschnitt.
„Leyla fragte sich oft, ob dieser Hügel von Menschen errichtet worden war oder ob die Menschen sich den Hügel ausgesucht hatten, um rings um ihn herum ihr Dorf zu errichten. Oder aber, ob er langsam angewachsen war, angestiegen durch die Generationen von Toten, die hier im Laufe der Jahrhunderte beerdigt worden waren. Denn auch in anderen Dörfern gab es solche Hügel.“
Die Leseprobe endet mit einem Paukenschlag, der mich nach Luft schnappen ließ.
Nur, dass der Verlag mit „Zärtlichkeit“ wirbt, das finde ich mittlerweile ein arges Klischee. Dieses #frauenlesen soll es mir aber nicht verleiden.