Vorsicht Heißhunger nicht ausgeschlossen
Eine Reise von Venedig nach Triest im österreichischen Styria Verlag erschienen.
Das Cover ist sehr aufwendig in Leinenstruktur gefasst. Auf dem vorderen Cover ist eine Gabel mit aufgedrehten Spaghetti zu sehen. Ein kleines Bild von einem Mann im Sportwagen der mit wehendem Schal, zwei Kisten Prosecco, drei Kilo Pasta und einem toten Fisch zu seinen Schwiegereltern unterwegs ist um dort ein eindrucksvolles Fest zu geben. Die Rückseite des Buches bilden in den harmonischen Farben der Vorderseite einfache Wellen.
Stefan Maiwald duzt seine Leser, was uns sofort zum Verbündeten des Autors macht. Sein Vorhaben ist es seinen Geburtstag mit der italienischen Familie seiner Frau zu feiern. Ein schwieriges Unterfangen, denn es den italienischen kochversierten Schwiegereltern recht zu machen ist fast unmöglich. Der Autor nimmt uns mit auf eine kulinarische Reise von Venedig bis nach Grado. Viele Beschreibungen der Köstlichkeiten für das besondere Fest welche er auf der Reise einsammelt, macht sofort Appetit. Er erklärt alles genau, sogar die exakte Aussprache in der italienischen Lautsprache ist dabei. In Venedig muss man sich unbedingt im Hotel Cipriani einen Bellini gönnen oder gleich dort einchecken. Die Cicchetti von der 77-jährigen Allesandra sorgen für Heißhunger Attacken beim Lesen. Gemein! Dank guter Beschreibung und einiger Tipps kann man am heimischen Herd einige Rezepte ausprobieren. Nebenbei bekommt man sehr anschaulich neue Einblicke in die Historie Venedigs.
Stefan ( ich duze ihn jetzt auch) verrät auch ganz besondere Delikatessen, die nur Venezianer kennen. Ein paar Seiten weiter macht man Bekanntschaft mit Orlando Bortolami, Philosoph oder Koch? Blättert man weiter wird man in die Zubereitung von Frisco eingeweiht und wieder bekommt man hemmungslosen Appetit. Was sind die Zutaten einer echten Carbonara Soße? Der Autor hat sich wirklich viel Mühe gemacht und auch noch die Lieblingspasta bekannter Italienerinnen und Italiener zusammengestellt. Natürlich gibt es noch einige Überraschungen und am Ende siegt die Familie als solche.
Langeweile gibt es in diesem Buch nicht, sogar der Anhang sorgt für Wissenswertes aus Bella Italia.
Tipp vom Schwiegervater des Autors, bei Einladungen immer eine interessante Geschichte zu jedem Gericht parat haben, der Erfolg scheint garantiert. Das Essen schmeckt noch besser und hinterlässt einen grandiosen Eindruck. Mehr Schein als Sein? Das gilt jedoch in keiner Weise für das vorgestellte Buch von Stefan Maiwald.
Negativ fand ich die roten Seiten AM WEGESRAND, keineswegs des Inhalts wegen, sondern die weiße Schrift ist auf dem hummerroten Seiten etwas schwer zu lesen.