Grandiose fantastische Ideen und Abenteuer auf einer neuen Arche

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la tina Avatar

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Der dritte Band der Spiegelreisenden-Tetralogie führt Ophelia auf die Arche Babel, wo sie ihren vor knapp drei Jahren verschwundenen Ehemann Thorn zu finden erhofft. Im Gegensatz zu bisher ist sie diesmal komplett auf sich allein gestellt und muss sich in einer ihr völlig fremden Welt zurechtfinden, um an die ersehnten Informationen zu gelangen. Was sich als schwieriger herausstellt als zunächst gedacht. Die neuesten Vorkommnisse auf Babel deuten allerdings darauf hin, dass sie sich auf der richtigen Spur befindet. Und auf einer äußerst gefährlichen dazu.
Diesmal entführt die Autorin den Leser in eine faszinierende neue Welt, in der alles streng reglementiert ist und Roboter viele Arbeitsplätze verdrängen. Durch diese neuen Ideen und Charaktere erhält die Saga neuen Aufschwung. Ophelia, die zu Beginn der Reihe recht passiv und devot wirkte, muss nun aus sich herauskommen, Zielstrebigkeit und Mut beweisen. Doch obwohl sie sich wie ein Mantra vorbetet, dass sie bereits genug durchgemacht hat, fällt sie erneut in die Opferrolle und muss vieles über sich ergehen lassen. Was ich persönlich als sehr schade empfinde, wobei zumindest ihre stark übertriebene Schusseligkeit deutlich nachgelassen hat. Und Thorn, nunja, der verhält sich Ophelia gegenüber weiterhin zum an-die-Wand-stellen.
Auf Babel kommt Ophelia der Spur Gottes ein wenig näher sowie dem "Anderen", welcher die Welt angeblich zu zerstören droht. Ebenso hat Gott selbst wieder ein paar Auftritte, welche parallel stattfinden und den Bezug zu Ophelias früheren Freunden in der Erzählung aufrecht erhalten. Von den bisherigen Bänden hat mir dieser am besten gefallen, da Ophelia nun komplett allein agieren muss und dadurch an ihren Aufgaben wächst. Und die fantastischen Einfälle der Autorin sind weiterhin grandios.