Neue Sphären für Ophelia

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tochteralice Avatar

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Beziehungsweise eine neue Welt. Denn es hat sie auf eine fremde Arche verschlagen, die sowohl für sie als auch für den Leser völlig neu ist. Denn die Uhren dort ticken vollkommen anders als auf Pol und erst Recht als auf Anima.

Auf Babel hofft sie, ihren Ehemann Thorn wiederzufinden, von dem sie seit fast drei Jahren getrennt ist - unfreiwillig, denn er fiel auf Pol, seiner Heimatarche, in Ungnaden und musste verschwinden. Alles deutet darauf hin, dass er auf Babel ist. Oder doch nicht? Es ist sehr schwer für Ophelia, dort Fuß zu fassen, da sie völlig auf sich allein gestellt ist - nicht einmal ihre Patentante begleitet sie diesmal.

Insidergerede meinerseits? Nun ja, aber wir befinden uns ja auch schon im dritten Teil der Saga, also mittendrin im Epos um die Spiegelreisende von der Arche Animanämlihc und den Intendanten der Arche Pol. Anders kann man da kaum drauf zugehen, denn es ist, wie es ist: zu diesem Zeitpunkt steckt der Leser mittendrin und hat auf jeden Fall bereits die Entscheidung getroffen, sich auf diese Story voll einzulassen. Wer so weit gelesen hat, will auch die ganze Geschichte, also alle vier Teile. Denn mittendrin kann man hier nicht starten, dann kapiert man nämlich gar nichts mehr!

Ophelia muss sich richtig auf Babel einlassen, eine freundlich und hell wirkende Arche, hinter deren Fassade leider Intrigen und Missgunst lauern und das nicht zu knapp. Aber es gibt auch ein paar Wesen, die anders ticken, Ophelia muss sie nur finden! Und findet sie auch Thorn? Oder führt ihre Reise zu ihm sie doch nur wieder auf eine weitere Irrfahrt?

Diese intelligente Fantasygeschichte macht wirklich Spaß, denn sie spinnt die politischen Intrigen von uns Erdenbürgern weiter und treibt sie in neue Räume, nämlich auf die 21 Archen. Autorin Christelle Davos gelingt es aufs Prächtigste, politische Ränke und Verschwörungen, aber auch Alleingänge irgendwelcher Machthaber oder auch Möchtegerns zu karrikieren und in eine andere Welt zu übertragen. Ein Epos, das nicht nur Jugendliche lieben werden, sondern alle, die sich gerne mal die ein oder andere neue Welt erschließen - wenn diese schlüssig und sinnvoll konstruiert ist und mit Stil und Humor dargeboten wird. All das schafft Christelle Davos mit ihrer Spiegelreisenden!