Überbordender Schlenker

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sursulapitschi Avatar

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Eigentlich ist die Spiegelreisendenreihe absolut fesselnd und entzückend und hat alles, was eine spannende Fantasy-Geschichte braucht: Eine aufrechte Heldin, tapfer aber unbeholfen, den düsteren Liebsten, viel Zauberhaftes, Seltsamkeiten, eine ganz neu Welt mit skurrilem Personal, das einen staunen lässt. Im dritten Teil hält man uns allerdings ein wenig hin.

Es geht zur Arche Babel, wohin es Thorne verschlagen haben soll. Um ihn zu finden schleicht sich Ophelia ein in … ja, da geht es schon los. Sie tritt ein in das Ausbildungsprogramm für Was? im Wo?, um Anwärterin zur Vorbotin zu werden? Irgendwie geht es um „Superleser“, wobei nicht klar wird, was das wohl ist und wozu.

Natürlich geht es hier geheimnisvoll zu, Babel ist eine sehr verschrobene Welt mit diktatorischen Strukturen, alles zum Wohle der Menschheit. Es gibt Roboter für alle Gelegenheiten, öffentlichen Nahverkehr per Vogeltram und die Gesetze der Schwerkraft funktionieren auf Babel auch anders als gewohnt.

Das ist alles fantasievoll, aufregend und innovativ, wenn man die grundlegenden Eckdaten verstanden hätte. Ophelia ist undercover auf Babel und es ist gefährlich, ja, Gott ist hinter ihr her, vielleicht. Eigentlich wird sie allüberall verfolgt und wer sie nun verfolgt ist das große Geheimnis, was leider nicht besonders auffällt, weil ringsherum alles so rätselhaft ist.
Es gibt eine seltsame Gesellschaftsstruktur, ein Kastensystem, politische Intrigen, die man einfach hinnehmen muss. Ich hätte sie wirklich gerne verstanden, sie sind ganz sicher spannend, wenn auch nicht grundsätzlich relevant für das Große Ganze.

Teil 3 zögert einfach alles noch ein wenig hinaus und lässt uns mal eine andere Welt sehen. Auch die Liebesgeschichte zwischen Thorne und Ophelia dreht einen nervtötenden O-Bein-Geschichten-Schlenker.
Gut, das haben wir jetzt hinter uns. Ich freue mich auf das große Finale und hoffe, ich bekomme wieder den Durchblick.