Sachlich, wenig spannend

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arambol Avatar

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"Hoffnung war so etwas wie die Kakerlake unter den Gefühlen, einfach nicht totzukriegen."

Eigentlich als Kriminalroman auf dem Buch-Cover angekündigt, entpuppt sich der Roman "Die Spiele" von Stephan Schmidt beim Lesen als eine recht spannungsarm geschriebene Erzählung ohne echte Höhepunkte.

Dennoch hat die Lektüre einige interessante und geschichtlich relevante Handlungsstränge zu bieten. Ich hatte bislang noch nie von den sogenannten "Madgermanes" gehört.
So werden in Mosambik rund 15.000 Vertragsarbeiter bezeichnet, die seit 1979 in der damaligen DDR arbeiteten. Sie wurden nach der Wende durch die Bundesrepublik ausgewiesen. Die DDR blieb diesen Arbeitern den größten Teil ihres zustehenden Lohns schuldig.

Aufgrund des sehr sachlich und ausgesprochen nüchtern gehaltenen Schreibstils benötigt es einiges an Konzentration um der verzweigten, zunehmend komplexer werdenden Handlung überhaupt folgen zu können.
Leider ziehen sich zudem einige Passagen enervierend langatmig dahin, die Erzählung kommt hier kaum voran.
Nur mit einer gehörigen Portion Geduld und Selbstdisziplin bleibt man bis zum Schluss dieses Romans dabei.

Da auch die handelnden Personen eher blass charakterisiert bleiben, fällt die Immersion mit der Handlung und eine Identifikation mit den Protagonisten deutlich schwer.

Fazit: Für einen Kriminalroman leider zu langatmig und dabei auch nicht wirklich spannend und überzeugend. Eine eher sachlich abgehandelte Mordermittlung. Schade.