Schwieriges Buch

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holzfrieden Avatar

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Stephan Schmidt legt mit seinem Roman die Spiele einen Krimi vor, der im Jahr 2021 in Shanghai spielt. Der Prolog spielt 1994 in Mosambik, wo der Journalist Thomas Gärtner sich für Recherchen aufhält. In Shanghai wird der Präsident des IOC, der aus Mosambik stammt, umgebracht. Auch hier ist Thomas Gärtner vor Ort. Wie hängen die beiden Schauplätze zusammen? Welche Rolle spielt Mosambik? Grundsätzlich schwierig finde ich, dass die Pandemie komplett ausgespart wird. Schmidt schreibt zwar, dass das eine bewusste Entscheidung war, dadurch wird der Roman aber ein Stück weit realitätsfremd. Auch die fiktive Bundeskanzlerin irritiert.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind kurz und wirken auf mich stakkatohaft, das stört mich sehr beim Lesen. Ich weiß manchmal nicht, ob ich ein Sachbuch oder einen Krimi lese. Das trifft nicht auf alle Kapitel so, dennoch stört es den Lesefluss. Schmidt schafft es für mich nicht, eine spannende Leseatmopshäre zu erschaffen, die für mich nun einmal zu einem Krimi gehört. Gleiches gilt für die Charaktere. Man taucht nicht wirklich ein in diesen eigentlich sehr originell inszenierten Plott. Die durchaus wichtige politische Problematik ist mir zudem stark in richtig und falsch gewichtet, es fehlen die Grautöne.