Die Spionin – Leise und gefühlvoll erzählt aus der Sicht Mata Haris

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nicky_g Avatar

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Eine ungewöhnliche Geschichte wird hier von Paulo Coelho erzählt. Es geht um Mata Hari und beginnt mit ihrem Tod 1917. Angereichert mit Bildern gewinnt der Roman an Authentizität. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich und detailliert, zum Beispiel wie ihr Pelzmantel aussah oder dass einer der Soldaten des Erschießungskommandos Platzpatronen erhalten hat, damit jeder sagen könnte, er hätte den tödlichen Schuss nicht abgegeben.

Nach dem Prolog kommt Mata Hari selbst zu Wort und zwar in einem Brief an ihren Anwalt. Einfühlsam und überzeugend, interessant und mit einer bildreichen Sprache, die aber nicht gewaltig über den Leser herfällt, sondern leise und melancholisch anklingt, versucht sie, ihr Leben zu erklären und dem Warum auf die Spur zu kommen.

Obwohl er ein Mann ist, schafft Paulo Coelho es glaubwürdig, Mata Hari eine Stimme zu geben, die dieser faszinierenden und beeindruckenden Frau gerecht wird.