Beklemmend und spannend, denn die Fassade scheint zu trügen

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spinnendon Avatar

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Wow, was für ein Einstig, was für eine drohende Stimmung.

Selten fängt eine Leseprobe so gut an, das man direkt drin ist und das man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen. Doch bei der Szene in der Anne verfolgt wird, war ich selber ganz außer Atem. "Nur ein Kaninchen", wie gerne hätte ich das geglaubt! Als Anne in das Haus gegangen ist dachte ich mir noch "tu es nicht, das kennt man doch". Und da war es schon passiert.

Der Sprung zu Fiona und ihrem Mann war nicht so unangenehm, sondern hält die Spannung zu Anne aufrecht und erklärt worum es in dem Buch geht, um verschwundene Kinder. Fioanas Mann kommt mir sehr seltsam vor, denn er scheint sich nicht mehr genau daran erinnern zu können was seine Tochter gemacht hat bevor sie verschwunden ist. Würden nicht alle Eltern sich diese Momente wieder und wieder ins Gedächtnis rufen um evtl. Hinweise doch noch zu finden? So vergessen Eltern nicht was passiert ist. Rutsche oder Sandkasten, liebende Eltern würden es wissen. So habe ich das Gefühl, wie Fiona, das mit ihrem Mann etwas nicht stimmt. Ist er involviert? Seine "Flucht" nach dem Polizeibesuch könnte auch daraufhinweisen, denn statt bei seiner Frau zu bleiben, verschwindet er.

Die letzte Szene mit Anne und dem Jungen (dem der vermisst wird?) ist sehr spannend und gleichzeitig bedrückend. Es ist, als ob man selber in dem Verlies hockt und über sich hört wie jemand gleich herunter kommt. Die Stille vor dem Sturm.

Diese Leseprobe hat mich sehr eingenommen und ein beklemmendes Gefühl bei mir hinterlassen.