Vermisst

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buecherfan.wit Avatar

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Nach einem Streit springt Anne aus dem Wagen ihres Freundes Lars, läuft ziellos in der Dunkelheit umher und fürchtet sich, weil sie seltsame Geräusche im Unterholz hört. Sie flüchtet in eine Siedlung und betritt das einzige Haus, in dem sie Licht sieht. Ihr Alptraum beginnt: sie wird betäubt und in einem Kellerraum unter einem Bungalow gefangengehalten, zusammen mit einem vierjährigen Jungen. Einen Tag später sucht Kriminalhauptkommissar Piet Karstens zusammen mit seiner Kollegin Frauke Behrendt die Schriftstellerin und Dozentin Fiona Seeberg auf, deren Tochter Sophie zwei Jahre zuvor entführt und nie wieder gesehen worden war. Seitdem hat Fiona Seeberg kein einziges Wort mehr geschrieben, weil sie nicht mehr fähig ist zu arbeiten. Stattdessen sucht sie täglich den Kinderspielplatz einer Kita auf, die ihre Tochter besucht hatte. Von der Polizei erfährt sie, dass wieder ein Kind verschwunden ist, ein kleiner Junge namens David. Die Polizei sucht noch immer nach Anhaltspunkten, um dem Serientäter auf die Spur zu kommen. der jedes Mal seine Signatur hinterlässt: er schickt eine weiße Lilie an die Eltern.

Der Anfang dieses Romans beginnt spannend mit hohem Tempo. Die Autorin hält sich nicht lang mit der Vorrede auf und ist auch nicht zimperlich in den Details: Anne kann kaum atmen in ihrem unterirdischen Gefängnis ("Da war dieser beißende Gestank nach verwesendem Fleisch."). Natürlich will der Leser wissen, wie es der Polizei  gelingt, den Täter zu fassen und ob Anne und der kleine Junge überleben, denn hier -  in dem unterirdischen Verlies - kommen offensichtlich beide Handlungsstränge zusammen. Es werden schon Verdachtsmomente eingestreut, die sich in der Folge bestätigen müssen oder auch nicht: Fionas Verlobter Adrian verhält sich auffällig und verwickelt sich in Widersprüche. Senior Brommer interessiert sich zu sehr für kleine Kinder, und Cornelia Bachmann, eine der Mütter, hat Erzieherin Renate Pohl etwas unter vier Augen mitzuteilen.Ein spannender deutscher Krimi von einer Autorin, die mir bisher unbekannt war.