Die Spur der Kinder

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Fiona Seeberg, gut situierte junge Autorin, ereilt das denkbar schlimmste Schicksal, dass eine Mutter treffen kann, ihre 2 1/2 jährige Tochter Sophie verschwindet vom Spielplatz, wo sie unter der Aufsicht ihres Vaters spielte. Nach der Zustellung einer weißen Lilie ist Fiona klar, dass Sophie einem Serientäter in die Hände gefallen ist.

 

Zwei Jahre später ist Fiona  noch nicht über diesen Verlust hinweg, sie kommt ohne Alkohol und die täglichen Ausflüge zum Spielplatz nicht mehr über den Tag und ihre Lebensgemeinschaft mit Sophies Vater Adrian, läuft auch mehr recht als schlecht.

Andres als Fiona stürzt Adrian sich wieder voll ins Berufsleben.

Als ein weiterer kleiner Junge aus Sophies ehemaligem Kindergarten verschwindet, wird Fiona erneut sehr schmerzhaft mit ihrem Verlust konfrontiert.

Wieder stehen sie und Adrian den Kriminalkommissaren Rede und Antwort. Diesmal verstrickt sich der so cool wirkende Adrian aber in leichte Widersprüche. Aufgerüttelt durch ihre Begegnung mit Kriminalkommissar Karstens beginnt Fiona ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen, sie besucht die Anonymen Alkoholiker und beginnt zaghaft wieder mit dem Schreiben.

 

Weitere verschwundene Kinder, ein Selbstmord und rätselhafte Morde an jungen Erwachsenen ziehen Fiona in einen grausamen Sog  menschliche Abgründe.

 

 

 

Ein außergewöhnlich spannender Thriller von Hanna Winter. Obwohl man ganz zu Anfang in Adrian schon den Schmarotzer und zwielichtigen Lebensabschnittsgefährten sieht, verschleiert die Autorin bis zum Schluss dessen Geheimnis. Alle Handlungsstränge laufen parallel ab, so dass der Leser manchmal vorher weiß was passiert, bzw. die Zusammenhänge vor den Ermittlern erkennt, ohne natürlich eingreifen zu können.

Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Darstellung der Beziehung von Adrian und Fiona. Eine Mutter die auf so tragische Weise ihr Kind verliert, ist bestrebt irgendjemanden die Schuld hier für zu geben. Da Adrian der letzte war, der Sophie lebend gesehen hat, und im weitesten Sinne seine Aufsichtspflicht verletzt hat, wäre er der geeignete Kandidat für Fionas verbalen Angriff. Aber im Gegenteil, Fiona zeigt außerordentlich viel Verständnis für ihren Freund. Das wirkt unglaubwürdig.

 

Für einen Debüt-Thriller sehr gut gelungen. Ich freue mich schon auf ihre nächsten Bücher